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Filmkritik: Shortbus – Erotikfilm, Porno oder Drama?

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Domina Severin auf der Suche nach künstlerischen Motiven

Immer wieder kommt es zu unerklärlichen kurzen Stromschwankungen in New York. Die örtlichen Behörden sind ratlos und keiner der Besucher des Clubs „Shortbus“ weiß, warum dies so ist. Und dabei sind die Zusammenhänge alles andere als verdeckt, denn Sofia sucht intensiv nach ihrem Orgasmus. Eigentlich könnte die Story aus der Feder von Woody Allen stammen, doch die erotischen Szenen in diesem Film sprengen eindeutig die Machart des Altmeisters.

Die Geschichte in „Shortbus“ ist verzwickt und schräg zugleich. Eigentlich handelt es sich beim „Shortbus“ nur um einen Club der extravaganten Art. Die einen würden ihn als Talentschuppen deklarieren, die Anderen sehen in ihm ein Treffpunkt für sexuell Frustrierte und für die Dritten ist es einfach nur ein geiler Swingerclub der Moderne. Für Sofia, welche in ihrem beruflichen Leben Paartherapeutin ist, soll „Shortbus“ die letzte für sie offene Frage beantworten. „Wie gelange ich zu einem Orgasmus?“. 70 Prozent aller Frauen bekommen keinen, so weiß Sofia zu berichten, wenn sie gefragt wird, wie man es ohne aushalten kann. Die Antwort der Besucher des „Shortbus“ ist hart und eindeutig zu gleich. Sie wissen aus Erfahrung, dass auch 70 Prozent der Männer nichts taugen.

shortbus_miniEin ganz anderes Problem haben die beiden Männer Jamie und Jamie, der eigentlich nur James genannte werden möchte. James kann nicht fühlen und Jamie ist bis über beide Ohren in ihn verliebt. Die einzige körperliche Genugtuung, die sich die Beiden gönnen, ist Petting. Zudem plant James einen Selbstmord und bereitet für diesen Anlass ein Video vor, damit Jamie versteht, dass es nicht an ihm lag. Damit Jamie nach dem erfolgten Suizid nicht alleine ist, organisiert James für die Zeit danach einen neuen Partner. Und bis zum Abgang von James leben die Drei in einer nahezu glücklichen Dreiecksbeziehung zusammen.

„Shortbus“ in eine Kategorie einzuordnen, ist schwer. Für einen Porno ist die Story einfach zu gut und die Sexszenen sind wiederum zu hart, um den Film als erotisch zu bezeichnen. Dramatische Elemente besitzt der Film genauso viele wie auch komische Szenen. Die Handlungen sind miteinander verwoben, so dass sich sämtliche Akteure im Film immer wieder begegnen und Freude und Leid miteinander teilen. Trotzdem werden sich die Meinungen an diesem Film teilen. Wer sich an den teilweise harten Pornoszenen stört, kann schnell den Blick für die Handlung verlieren. Und wer bisher nie Probleme mit Beziehungen und Partner hatte, wird kaum verstehen können, von was die Akteure sprechen. Für Freigeister und offene Menschen wird dieser Film jedoch eine Bereicherung sein. Ronny Siegel

Originaltitel: Shortbus
Regiseur: John Cameron Mitchell
Produktion: USA 2006
Laufzeit: 97 Minuten

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: Filme

von

Über sich selber etwas zu schreiben ist wohl eines der schwierigsten Dinge. Ich versuche es trotzdem. Mein Name ist Ronny Siegel. Auf Computer-Oiger blogge ich über Software und Filme. Mehr über mich findest du auf meiner Google+ Seite. In diesem Sinne "Kreise mich ein", wenn du mehr erfahren möchtest ;)

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