AQTON und weitere Finanziers stecken 18 Millionen Euro in Organiksolar-Unternehmen
Dresden/ Bad Homburg, 30. September 2014: Nach der Rettung von „Solarwatt“ beteiligt sich der BMW-Milliardär Stefan Quandt nun erneut an einem Dresdner Photovoltaik-Unternehmen. Über seine Beteiligungsgesellschaft „AQTON SE“ aus Bad Homburg investieren er und weitere Partner 18 Millionen Euro in die „Heliatek“-Fabrik für organische Solarzellen, wie die Dresdner Uni-Ausgründung nun mitteilte. Die Kapitalspritze soll dem Technologie-Unternehmen helfen, seine biegsamen und durchsichtigen Organiksolarzellen massenserienreif zu machen und die laufenden Entwicklungskosten zu decken.
Serienproduktion biegsamer Energiesammler ab Mitte 2015 geplant
„Das neue Kapital hilft uns dabei, die gesteckten operativen Ziele und Vertriebsziele bis 2016 umzusetzen“, freute sich Heliatek-Chef Thibaud Le Séguillon. „Dazu gehört die Produktionseinführung des transparenten ,HeliaFilm’ bis Mitte nächsten Jahres.“
Organiksolarzellen sind biegsam, leicht und transparent
Anders als klassische, siliziumbasierte Photovoltaik-Technik sind organische Solarzellen flexibel, leicht, bei Bedarf auch durchsichtig und können sich an nahezu jede Bauform anpassen. Heliatek wurde 2006 von den Unis Dresden und Ulm ausgegründet, hat 75 Mitarbeiter und gilt inzwischen als internationaler Technologieführer in diesem Sektor.
Videoimpressionen aus der Pilotlinie (hw):
Durchsichtige Solar-Beschichtung für Häuserfassaden und Autos
Verkaufen wollen die Dresdner ihre organischen Solarfolien vor allem an Architekten, Baufirmen und Autozulieferer, damit die beispielsweise ganze Häuser-Glasfassaden oder gewölbte Autodachfenster beschichten und zu Energiesammlern machen können. Hergestellt wird die innovative Technik in einer Pilotfabrik in Dresden-Kaditz.
Fabrikausbau kostet über 60 Millionen
Die 18-Millionen-Euro-Beteiligung von Quandt, Bosch, BASF, Innogy Venture Capital, Wellington Partners, eCAPITAL, HTGF und TGFS ist bereits die dritte Finanzierungsrunde von Heliatek, das selbst noch keine Gewinne erwirtschaftet. Insgesamt hat das Unternehmen seit der Gründung rund 46 Millionen Euro Risikokapital eingesammelt. Die jüngste Runde deckt allerdings erst einen Teil der rund 60 bis 70 Millionen Euro, die die Heliatek-Führung für einen Ausbau des Pilotwerks zu einer massentauglichen Fabrik kalkuliert hat. Autor: Heiko Weckbrodt
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