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Animations-DVD „Merida“: Kleine rote Teufelin will keine Prinzessin sein

Ihre blöden Möchtegern-Verlobten sticht Merdia mit Pfeil und Bogen allemal aus. Abb.: Pixar/Disney

Ihre blöden Möchtegern-Verlobten sticht Merdia mit Pfeil und Bogen allemal aus. Abb.: Pixar/Disney

Merida (deutsche Synchronstimme: Nora Tschirner) ist anders als die anderen Kinder in den schottischen Highlands: a) Sie ist Prinzessin und b) Das kotzt sie an. Statt damenhaft zu parlieren und zu sticken, reitet sie lieber wild durch den Wald oder übt sich im Bogenschießen. Als ihre Mutter auch noch in der Burg ein Verlobten-Casting mit durchgeknallten Prinzen ansetzt, tickt die junge Dame ganz aus: Wütend leiert sie einer als Drechslerin getarnten Hexe einen Zauberkuchen aus den Rippen, der ihre Mutter „verändern“ soll. Kurz darauf hat Merida ein bäriges Problem am Hals.

Tolle Optik, starke Inszenierung

Der neueste Animationsspaß aus den Pixar-Studios hat Pfiff und Witz und zeichnet ein ganz anderes Mädchenbild als in den alten Disney-Zuckerpüppchen-Trickfilmen. Und der grafiktechnische Fortschritt der Animationscomputer sorgt nicht nur für eine tolle Optik – beeindruckend zum Beispiel die Inszenierung von Merdias roter Mähne als Stilmittel -, sondern verleiht der Mimik und Gestik der künstlichen Darsteller auch mehr Nuancen, die früher gar nicht darstellbar waren.

Disney-Werbevideo:
Nach hinten raus etwas wird’s sentimental

Erfreulich ist auch, dass Pixar erlaubt wird, manchen jungen Helden ein paar kleine Garstigkeiten zu verleihen – früher war der Mutterkonzern Disney ja immer der Inbegriff glattgebügelten Familienkinos. Nach hinten raus macht sich dann allerdings doch wieder Schleimerei breit, da wird wieder fleißig geschluchzt und geliebt – na ja…

Fazit:

Abb.: Pixar/Disney

Abb.: Pixar/Disney

Ein technisch beeindruckender und unterhaltsamer Schottenmädchen-Spaß, mit einer ruppigen Teenager-Prinzessin als Sympathieträgerin. Trotz der etwas rührseligen Einschläge gegen Ende hin ein witziger und facettenreicher Animationsfilm, der optisch und erzählerisch zu überzeugen mag. Freigegeben ist der Streifen ab sechs Jahren – ein paar Szenen mögen allerdings für die Altersgruppe etwas zu gruselig sein. Nett ist auch das Bonusmaterial der nun erschienenen DVD mit den Kurzfilmen „Die Legende von Mordu“ und „Mondlicht“ als Dreingaben. Heiko Weckbrodt

„Merida – Legende der Highlands“ (Pixar/Disney), USA 2012, Animationsfilm, Regie: Mark Andrews, Brenda Chapman und Steve Purcell, 91 Minuten, Bonusmaterial: Kurzfilme, FSK 6, DVD 13, Bluray 19 Euro
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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