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Nach Pleite: Dresdner Solarfirma „Sunstrom“ von alten Chefs gekauft

Prestigeträchtige Großprojekte: Sunstrom installierte zum Beispiel das Solardach für die BMW-Welt in München. Abb.: Sunstrom

Prestigeträchtige Großprojekte: Sunstrom installierte zum Beispiel das Solardach für die BMW-Welt in München. Abb.: Sunstrom

Hälfte der Jobs durch Insolvenz futsch

Dresden, 15. Oktober 2012: Nachdem Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg über die Hälfte der einst 145 Mitarbeiter entlassen hat, macht die angeschlagene Dresdner Solarfirma unter alter-neuer Führung weiter wie bisher: Die bisherigen Geschäftsführer Stephan Riedel und Reiner Matthees haben die frühere Solarwatt-Tochter gekauft und führen sie nun unter dem Namen „MR SunStrom GmbH“ mit einem ähnlichen Geschäftsmodell wie vor der Pleite fort.

Das Insolvenzverfahren ist damit beendet. Die „neue“ Firma hat heute mit 64 Mitarbeitern ihren Geschäftsbetrieb offiziell aufgenommen, wie Tim Wallentin, Sprecher des Insolvenzverwalters, mitteilte. „MR Sunstrom“ will weiter Solaranlagen planen, installieren und warten.

Neue alte Führung will am Konzept festhalten

Mit dem gleichen Konzept war zuvor die alte „Sunstrom“ im Zuge der Solarkrise pleite gegangen. Die Dresdner hatten in der Vergangenheit unter anderem Großprojekte wie die Photovoltaikanlagen auf der „BMW-Welt“ in München und am Bosch-Parkhaus Stuttgart realisiert. Die neue-alte Führung selbst wollte sich nicht zu ihrem Konzept oder dem Kaufpreis äußern.

Der frühere Eigentümer von „Sunstrom“, der Dresdner Solarmodulhersteller „Solarwatt“, hatte fast zeitgleich wie die Tochter den Gang zum Insolvenzrichter antreten müssen (Der Oiger berichtete), wurde aber kürzlich vom BMW-Milliardär Stefan Quandt übernommen.

Die Tochter Sunstrom ging am 28. Juli 2012 pleite. Der vom Amtsgericht Dresden als Insolvenzverwalter eingesetzte Anwalt Wienberg restrukturierte das Unternehmen daraufhin und setzte die Hälfte des Personals vor die Tür. Heute hat er die Geschäfte an Riedel und Matthees übergeben. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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