
Das Mädchen Goal beim Schnabeltier-Kampf – ein beleibtes Amüsement auf dem Müllplaneten Deponia. Abb.: Daedalic
Das hat Großmaul-Chaot Rufus ja wieder fein hingekriegt: Kaum ist er dem Müllplaneten „Deponia“ entkommen und hat sich der Oberschicht-Stadt „Elysium“ in den Wolken genähert, versaut er alles – und landet mit seiner Lieblings-Elysianerin Goal wieder mitten im Müll. Und weil der blöde Nerd auf dem Schwarzmarkt auch noch zu Billig-Datasetten statt Markenware greift, spaltet sich krönenderweise auch noch Goals Bewusstsein in drei Teile, so dass er nun gleich drei Frauen statt einer zu einer Not-OP beim Kopfaufsäg-Doktor überreden muss. Man ahnt es schon: Die Fortsetzung des Erfolgsadventures „Deponia“ ist noch abgedrehter, skurriler und launischer inszeniert gelungen.
Man muss gar kein eingefleischter Abenteuer-Hai sein, um „Chaos auf Deponia“ zu lieben: Im Gegensatz zu manchen Möchtegern-Lustig-Abenteuerspielen sind die Dialoge hier wirklich oft schreiend komisch, die Rätsel fein um die Ecke gedacht und das ganze Ambiente erinnert doch sehr an die schrägeren „Scheibenwelt“-Romane.
Unorganisiertes Verbrechen und trotzige Cyber-Wachhunde
Natürlich gibt es wieder ein selbstironische Tutorial, rote Heringe, Rätsel mittleren bis gehobenen Schwierigkeitsgrades und abgedrehte Typen, die unserem Antihelden Rufus alle Fluchtwege zu versperren versuchen: behämmerte Mitglieder des unorganisierten Verbrechens, schlagfertige Zwerge, hochgradig verliebte Piraten und kybernetische Wachhunde, die nur durch einen Pufferüberlauf zu erledigen sind – also alles, was das Herz des Abenteuerspielers und Nerds zutiefst erfreut.
Spielewerbevideo von Daedalic:
Fazit:
„Deponia 2“ beweist nicht nur, dass gute Adventures heutzutage aus „Old Germany“ kommen, sondern auch, dass deutscher Humor besser ist als sein Ruf. Ein launisch-chaotisches Müll-Abenteuer mit hohem Lustigkeitsfaktor. Heiko Weckbrodt
„Chaos auf Deponia“ (Daedalic), Advenure im Comic-Stil, USK 6