Der eine oder andere wird sich vielleicht noch an das wunderbare Roboter-Adventure „Machinarium“ erinnern, das mit seinen schönen, handgezeichneten Szenen ganz ohne Worte auskam. In „Botanicula“ rollen Daedalic und Amanita („Harveys neue Augen“) diese Konzept nun vom andere Ende her auf, nämlich biologisch statt technologisch.
Hilfe, die Seuchenparasiten kommen!
Diesmal haben düstere Parasiten die Heimat von fünf Baumbewohnern befallen. Das Quartett (wohl eher Fantasie-Spezies – einer scheint ein laufender Pilz zu sein, die anderen sind völlig undefinierbar, haben jede aber ganz besondere Fähigkeiten) bricht auf, um einen neuen Baum zu pflanzen. Dabei türmen sich vor den Winzlingen immer wieder schier unüberwindliche Hindernisse wie Pollenklumpen, bellende Bakterien und Hummeln auf, die es durch List und Kombinationsgabe zu knacken gilt.
Da unsere kleinen Helden nicht sprechen können, muss der Spieler oft erst erraten und ausprobieren, welches Rätsel an einem bestimmten Spielabschnitt überhaupt vorliegt und dann Lösungen nach dem Versuch- und Fehler-Prinzip finden. Tipp: Einfach alles im Bild anklicken und ein wenig mit den unterschiedlichen Fähigkeiten der fünf Wesen herumexperimentieren. Kleine Hilfen gibt es in bildlicher Form – das Spiel soll sich offensichtlich unabhängig von Sprachgrenzen selbst erklären.
Fazit:
Was „Botanicula“ besonders macht, ist sein künstlerischer Anspruch, die handgezeichneten, fantastischen Bilder, die sphärische Musik von „DVA“ (als Extra ist dem Spiel neben einem Poster eine Soundtrack-CD beigelegt), kombiniert mit einem simplen Spielprinzip, das sich auch Kindern von allein erschließt. Wer „Machinarium“ mochte, wird auch an „Botanicula“ Spaß haben – wenngleich mir persönlich das Roboter-Märchen doch etwas besser gefiel. Heiko Weckbrodt
„Botanicula“ (Daedalic/Amanita Design), Adventure, ca. 18 Euro, P 6Ihre Unterstützung für Oiger.de!
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