Alle Artikel mit dem Schlagwort: Technikfolgen

KI: Wie mächtig sind die Maschinen wirklich?

Technikphilosoph, KI-Experten und Neurowissenschaftler diskutieren in einer neuen Reihe  über Chancen und Risiken von „Künstlicher Intelligenz“ Dresden, 30. April 2019. Den „Künstlichen Intelligenzen“ (KIs) widmet sich eine neue Veranstaltungsreihe der Konrad-Adenauer-Stiftung in Dresden. Zum Auftakt am 2. Mai diskutieren der Technikphilosoph Prof. Bernhard Irrgang von der TU Dresden und Dr. Gerd Reis vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz die Frage „Was sehen Computer?“ Dabei loten sie beispielsweise aus, ob KIs mit ihren Sensoren nur „sehen“ oder auch „erkennen“, ob sie überhaupt „denken“ können. Die beiden Experten wollen mit dem Publikum über diese und weitere knifflige Themen ins Gespräch kommen.

Lebt und arbeitet inmitten seiner Segelschiffe: Professor Bernhard Irrgang von der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Christentum sog Technologie-Zivilisation der Römer in sich auf

Der Dresdner Technikphilosoph Bernhard Irrgang über das Verhältnis von Buchreligionen und Wissenschaften Dresden, 28. April 2016. Besonders in Ostdeutschland ist die Vorstellung weitverbreitet, der größte Feind der Wissenschaften sei die Religion. Das aber stimmt so pauschal überhaupt nicht, sagt der Dresdner TU-Technikphilosoph Prof. Bernhard Irrgang: Religionen haben über die Jahrtausende hinweg viele Menschen zu wissenschaftlich-technischen Höchstleistungen angetrieben. Und ohne die islamische Expansion wäre für Europa viel antikes Wissen ganz verloren gegangen. Heiko Weckbrodt hat Prof. Irrgang über das wechselhafte Verhältnis der drei größten monotheistischen Religionen – Christentum, Islam und Judentum – zu Naturwissenschaft und Technologie ausgefragt.

Das Industriemuseum schlägt auch den Bogen zu den hochautomatisierten Roboterfabriken der Gegenwart und Zukunft. Foto: Heiko Weckbrodt

Droht uns Sturz vom Digitalzeitalter zurück in die Steinzeit?

Dresdner Technikphilosoph Irrgang warnt vor Risiken der allumfassenden Vernetzung Dresden, 22. März 2016. Durch die Digitalisierung und Vernetzung aller Lebenssphären befinden „wir uns in einer Phase, die revolutionärer ist als die neolithische Revolution“, meint der Technikphilosoph Professor Bernhard Irrgang von der Technischen Universität Dresden (TUD). Unterschätze die Gesellschaft allerdings die damit verbundenen Technologie-Risiken, befasse sie sich zu wenig mit den Technikfolgen, könne sich ein Pulverfass entzünden, „gefährlicher als die Atombombe“. Vor allem durch die Vernetzung von „allem mit allem“, das sogenannte „Internet der Dinge“, könnten überlebenswichtige Infrastrukturen zu anfällig für Angriffe von Hackern, Kriminellen und Geheimdiensten werden, warnt der Technikphilosoph.

Wo endet der Mensch, wo beginnt die Maschine? Szenenfoto aus der Neuverfilmung des Cyborg-Thrillers "Robocop". Abb.: MGM

Upgrade zum Übermenschen

Technikphilosoph Prof. Wiegerling warnt vor einer Zukunft, in der die Gesellschaft in reiche „Verbesserte“ und arme Bio-Menschen gespalten sein könnte Dresden/Karlsruhe, 10. Januar 2015. Medizinischer technischer Fortschritt mag eine tolle Sache sein: Eingepflanzte Herzschrittmacher zum Beispiel verlängern das Leben Hunderttausender Herzkranker signifikant, Brillen lassen die Blindfische unter uns wieder sehen, Hörgeräte die Schwerhörigen wieder an Alltagskommunikation teilhaben, Keramik-Implantate die Lahmen wieder laufen. Doch was, wenn sich diese Entwicklung immer weiter fortsetzt und nicht mehr nur nach Ersatz, sondern auch nach Verbesserung trachtet? Gibt es eine Grenze des Menschseins, des Individuums, das sich mit allzu vielen Implantaten aufgerüstet hat? Diesen Fragen ist Prof. Klaus Wiegerling in dieser Woche in Dresden nachgegangen. Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung erörterte der Philosoph vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (KIT-ITAS) aus Karlsruhe im Stadtmuseum vor Publikum die „Grenzen von Leib und Leben“ erörtert – und erntete trotz des anspruchsvollen Diskurses viel Aufmerksamkeit und Beifall.