Alle Artikel mit dem Schlagwort: Stummfilm

Hasst immer mehr seine neuen Hände: der einst so erfolgreiche Konzertpianist Paul Orlac (Conrad Veidt). Szenenfoto: Absolut Medien

Pianist bekommt nach Unfall Mörderhände

Restaurierter Stummfilm-Gruselklassiker „Orlacs Hände“ auf DVD erschienen Mit „Orlacs Hände“ hat „Absolute Medien“ einen österreichischen Stummfilmklassiker in restaurierter Fassung nun fürs Heimkino veröffentlicht. Das Werk aus dem Jahr 1924 von Robert Wiene ist eine Mischung aus Krimi und Horrorfilm – und thematisiert gleichermaßen Entfremdung und Täuschung.

Der Gastgeber und Eheman (Fritz Kortner, links) ist unsicher über die Treue seiner Frau und zieht seine Diener in seine Eifersüchteleien mit hinein. Abb.: Bildschirmfoto/ hw

„Schatten“: Expressionistisches Stummfilm-Meisterwerk auf DVD

Kammerspiel-Krimi von 1923 über Verführung und Verführer Ein zu Unrecht fast vergessenes Meisterwerk des deutschen Stummfilms hat das Unternehmen „Absolut Medien“ nun in einer restaurierten Fassung auf DVD aufgelegt: „Schatten – eine nächtliche Halluzination“ ist ein expressionistischer Kammerspiel-Krimi um Verführung, Verführer und falsche Verdächtigungen.

Rabbi Löw (rechts) und sein Gehilfe erschaffen einen Golem, der die Juden und den kaiser versöhnen soll. Doch den künstlichen Menschen im Griff zu behalten, erweist sich als schwierig. Abb.: Ufa

Der Golem erwacht zu DJ-Klängen

Erste Dresdner Stummfilmtage verbinden deutsche Filmklassiker mit Live-Musik Dresden, 24. April 2016. Rabbi Löw erschafft aus Lehm einen Golem, einen künstlichen Menschen, um das Prager Juden-Ghetto zu schützen – und DJ D’dread legt dazu Disko-Mucke auf. Da stimmt was nicht, meinen Sie? Paul Wegeners Horrorfilm-Klassiker „Der Golem, wie er in die Welt kam“ (Deutschland, 1920) passt so gar nicht zum DJ-Pult? Warten wir es ab: Ende April 2016 haben die Dresdner die Chance, legendäre deutsche Stummfilm-Klassiker in variierender musikalische Live-Begleitung anzuschauen und sich selbst dazu eine Meinung zu bilden.

Treu und fest steht die Wacht am Rhein: Auszug aus dem deutschen Spionagefilm "Sturmzeichen" von 1914. Abb.: Absolute Medien

DVD „Der Aufmarsch der Armeen“: propagandistische Kriegsromantik

Zweiter Teil der Weltkriegs-Archivedition zeigt auch Spionagefilme von 1914/15 Das Gewehr geschultert, äugt ein deutscher Reiter im Schattenriss nach dem Feind: „Treu und fest steht die Wacht am Rhein“, wird dem Zuschauer per Zwischentitel versichert – ein Ausschnitt aus dem propagandistischen deutschen Spionagefilm „Sturmzeichen“ aus dem Jahr 1914. Im Stummfilm jener Zeit ist der große Krieg, der gerade erst begonnen hat, kein Gemetzel aus Stahl, Blut und MG-Feuer, sondern ein lustiges Haudrauf mit bunten Uniformen, Pickelhauben, heroischen Nahkämpfen und listigen Spionen. Insgesamt elf solcher Dokumentar- und Spielkurzfilme aus diesen Jahren haben das „Deutsche Filminstitut“ und „Absolute Medien“ in digitalisierter Form nun auf der DVD „Aufmarsch der Armeen“ veröffentlicht, im zweiten Teil ihrer „Erster Weltkriegs Archiv Edition“.

Steampunk-Märchen „Hugo Cabret“: Ein Fest der Bilder

Der Knabe Hugo (Asa Butterfield) ist zwölf, Waise und geht einer höchst ungewöhnlichen Berufung nach: Er versteckt sich in den Mauern und Katakomben des Pariser Bahnhofs Montparnasse und zieht dort die Uhren auf. Seine Passion für Räderwerke, Federn und mechanische Komplikationen hat er von seinem Vater (Jude Law) geerbt, einem Uhrmacher, der ihm einzig einen mechanischen Mann, einen Schreibautomaten hinterließ, als er bei einem Museumsbrand starb. Hugos Hoffnung: Wenn er den Roboter repariert, schreibt der ihm eine letzte Botschaft seines Vaters aufs Papier. Von der Faszination für eben solche Steampunk-Technik lebt Martin Scorseses nostalgisches Drama „Hugo Cabret“ in hohem Maße: Selbst ohne 3D zieht die nun erschienene Bluray mit der Magie ihrer Bilder den Zuschauer in den Bann – wenngleich man über die Stringenz der Story streiten kann.