Alle Artikel mit dem Schlagwort: Qualifikation

Prof. Hubert Lakner. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutschland braucht eine Mikroelektronik-Akademie für seine Chip-Aufholjagd

Fraunhofer-Institutschef Lakner fordert mehr Ausbildungs-Ressourcen Dresden/Berlin, 9. Februar 2024. Angesichts der jüngsten, teils subventionsgetriebenen Wachstumsschübe in der Halbleiter-Industrie braucht die Bundesrepublik eine Mikroelektronik-Akademie für ganz Deutschland. Das hat Prof. Hubert Lakner, der Leiter des Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS in Dresden, gefordert. Schwerpunkte dieser Akademie sollen die Umschulung und Weiterbildung von höherqualifizierten Fachkräften für die neuen Chipfabriken in Dresden, Magdeburg, Ensdorf und an anderen deutschen Standorten sein.

Andreas Sperl. Foto: IHK Dresden

Jahre als Frisör in Aleppo sollen auch hier etwas gelten

IHK Dresden fordert wegen Fachkräftemangel raschen Ausbau des Zertifizierungs-Pilotprogramms „Valikom“ für Flüchtlinge Dresden, 11. April 2023. Angesichts des Fachkräftebedarfs auf der einen Seite und der hohen Zahl von Flüchtlingen ohne Berufsabschlüsse sollte der Bund das Pilotprojekt „Valikom“ rasch in ein reguläres Angebot in allen Industrie- und Handelskammern (IHK) umwandeln. Das hat der Dresdner IHK-Präsident Andreas Sperl gefordert. „Bei uns leben viele Menschen, die in ihren Heimatländern erfolgreich als Frisör, Kfz-Mechaniker oder Maschinenführer gearbeitet haben, aber keinen Berufsabschluss vorweisen können“, sagte Sperl. Auf diese menschlichen Ressourcen könne und wolle die sächsische Wirtschaft nicht verzichten.

Malek Mohammad ist aus Syrien nach Deutschland geflohen - zu Fuß, wie er selbst sagt. In Dresden will er gern sein Soziologie-Studium fortsetzen. In der "Tabakmoschee" Yenidze berichtete der 29-Jährige heute über seine ersten Schritte auf dem Weg dorthin. Foto: Heiko Weckbrodt

Zu Fuß von Damaskus nach Deutschland

Syrien-Flüchtling Malek Mohammad will in Dresden Soziologie studieren – jetzt darf er hier als Hilfsgärtner arbeiten und bekommt einen Aktenordner Dresden/Damaskus, 16. September 2015. In Damaskus hat Malek Mohammad Soziologie studiert. Zwei Jahre lang. Dann machte der syrische Bürgerkrieg seinem Studium ein Ende. Bald darauf machte sich Malek auf den Weg über die „Balkanroute“. Daheim ließ er Familie und seine Verlobte zurück. Zu Fuß lief er mit einer Gruppe anderer Flüchtlinge durch die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich. Sechs Monate und rund 3500 Kilometer später war er im gelobten Land angelangt, in Deutschland, und landete schließlich in Dresden. „Ich würde hier gern an der Uni mein Studium weitermachen“, sagt er. Was er in Dresden bekam, war eine Arbeitsgelegenheit als Hilfsgärtner auf dem Matthäusfriedhof und dazu einen stabilen deutschen Aktenordner in die Hand gedrückt: Damit er im deutschen Bürokratie-Dschungel und Sozialsystem nicht den Überblick verliert, hat man ihm gesagt.