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Meisterin Juliette Beke in der ehemaligen Empfangshalle des Lahmann-Sanatoriums, die sie zum Frisiersalon umgewandelt hat. Foto: Heiko Weckbrodt

Frisieren ohne Plastemüll

Der Salon von Juliette Beke in Dresden positioniert sich als Blaupause für eine neue Naturfrisier-Kette Dresden, 16. August 2023. Meisterin Juliette Beke hat nach der Corona-Krise einen müll- und plastearmen Frisörsalon im Dresdner Nobelviertel „Weißer Hirsch“ etabliert. Der soll nun als Vorbild für einen ganze Kette aus Naturfrisören in Deutschland, Österreich und der Schweiz – dem sogenannten „DACH“-Raum – dienen: Spätestens 2024 möchte Beke damit anfangen, zwei Interessenten aus Osnabrück und Zürich hat sie schon an der Angel. Dabei will sie vor allem Naturnähe und das Kreislaufprinzip in den Fokus ihrer Lizenznehmerinnen und -nehmer rücken: Haare werden bei ihr mit eigens dafür gemischten natürlichen Farbstoffen statt Chemikalien gefärbt – und selbst die Haare landen am Ende nicht im Müll- sondern im Wurmeimer für den Hauskompost.

Doktorandin Stephanie Stange zeigt die Vorder- und Rückseiten von Schalen mit Pilzen, die auf den Holzproben eine dekorative Marmorfäule erzeugt haben. Foto: Heiko Weckbrodt

Designer lieben sie: Schicke Kollateralschäden der Pilzkriege

Naturstoffexpertin Stange von der TU Dresden verziert mit ihren Pilzen Holzfurniere mit Marmoreffekten Dresden, xx. xx 2021. Manche Designer lieben es, nach vollbrachtem Werk dem Interieur einer Luxusjacht oder eines Oberklasse-Automobils noch ein besonderes Muster als Akzent hinzuzufügen: Marmorfäule auf Holz. Diese marmorähnliche Textur entsteht gelegentlich in der freien Natur, wenn Holzpilze um einen Baum kämpfen. Dabei setzen sie Melanin-Farbstoffe frei, die im Holz schön anzusehende Abwehr- und Barriereschichten gegen den Konkurrenz-Pilz oder ungünstige Lebensbedingungen aufbauen. Pfiffige Unternehmen haben inzwischen Wege gefunden, diesen Prozess im Manufakturmaßstab nachzustellen. Unglücklicherweise gehen dabei aber 80 Prozent des verwendeten Holzes durch Zersetzung verloren. Schade drum, finden die Naturstoff-Forscherinnen und -forscher der TU Dresden und ertüfteln derzeit eine ökologisch bedachtsame Alternative.