Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mindestlohn

Seit 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 8,50 je Stunde - mit einigen Übergangs- und Ausnahmereglungen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Jeder 2. Mindestlohn-Betrieb in Ostsachsen reagiert mit Preiserhöhungen

Bisher keine Entlassungswellen erkennbar / Laut einer IHK-Umfrage nehmen viele Betriebe Ertragseinbußen in Kauf Dresden, 28. Januar 2014: In Ostsachsen hat die neue gesetzliche Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde, die zum Jahresbeginn 2015 in Kraft trat, bisher anscheinend nicht zu den von Mindestlohn-Kritikern prognostizierten Massen-Entlassungen geführt. Vielmehr nimmt jedes zweite betroffene Unternehmen Ertragsrückgänge in Kauf. Ebenfalls etwa die Hälfte der Firmen hat die gestiegenen Lohnkosten zumindest teilsweise durch Preiserhöhungen ausgeglichen. Knapp jedes dritte Unternehmen erwägt allerdings noch einen Personalabbau. Rund 14 Prozent werden voraussichtlich keine Praktikums-Plätze mehr anbieten. Das geht aus einer Umfrage der „Industrie- und Handelskammer“ (IHK) Dresden unter 600 ostsächsischen Betrieben mit insgesamt zirka 32.000 Beschäftigten hervor.

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Wegen Mindestlohn: DNN erhöht Abo-Preis

Zweite Teuerung binnen eines halben Jahres Dresden, 18. Januar 2015: Unter Verweis auf den Mindestlohn erhöhen die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ (DNN) nun erneut die Abo-Preise: Statt bisher 25,90 Euro wird die in Dresden erscheinende Tageszeitung künftig im Abonnement monatlich 27,40 Euro kosten, also 5,8 Prozent mehr. Erst im August hatte die DNN ihre Abo-Preise bereits um 1,50 Euro monatlich erhöht, dafür hatte der Verlag vor allem steigende Energie- und Papierpreise verantwortlich gemacht.

Prof. Joachim Ragnitz vom ifo-Institut Dresden sieht vor allem die Industrie und teils auch die Bauwirtschaft als Konkunjunkturlokomotiven. Foto (bearbeitet). Heiko Weckbrodt

Konjunkturhimmel in Sachsen hellt sich auf

Ifo Dresden sagt für Freistaat 1,8 Prozent Wirtschaftswachstum voraus – mehr als der Bundesschnitt Dresden, 17. Dezember 2014: Der zuletzt befürchtete Abschwung in Sachsen fällt wohl aus: In diesem Jahr ist die sächsische Wirtschaft etwa um 1,8 Prozent gewachsen, im kommenden Jahr wird sie um weitere 1,8 Prozent zulegen. Damit dürfte sie sie sich sogar dynamischer entwickeln als die gesamtdeutsche Wirtschaft, für die in diesem und im nächsten Jahr etwa 1,5 Prozent Zuwachs zu kalkulieren sind. Diese Konjunkturprognose hat heute Prof. Joachim Ragnitz von der Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungs-Instituts „ifo“ vorgestellt.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo Dresden: Mindestlohn bremst Ostdeutschland aus

40 Prozent der Betriebe erhöhen Preise Dresden, 15. Dezember 2014: Der neue gesetzliche Mindestlohn (8,50 €/h), der am 1. Januar 2015 in Kraft tritt, wird die ostdeutschen Unternehmen stärker ausbremsen als die westdeutschen. Knapp 40 Prozent der betroffenen Firmen werden ab Januar ihre Preise erhöhen, in Westdeutschland wollen dies nur 22 Prozent tun. Das hat Prof. Joachim Ragnitz vom ifo-Institut Dresden auf Basis einer Unternehmens-Umfrage prognostiziert. Grund: Denn die Wirtschaft in den Neuen Bundesländern ist kleinteiliger als die in den alten Ländern und zahlt generell niedrigere Löhne. Dies war für den Osten bisher ein kleiner Wettbewerbsvorteil, der nun weitgehend wegfällt.

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Dresdner Kammer informiert Handwerker über Mindestlohn

Dresden, 12. Dezember 2014: Der Mindestlohn bleibt vor seiner Einführung umstritten: Die ifo-Wirtschaftsforscher haben mehrfach vor einem massiven Job-Abbau in der Folge gewarnt, bisher sind dafür allerdings – zumindest in Sachsen – noch kaum Anzeichen zu erkenn. Wie sich die Handwerker auf den neuen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ab 1. Januar 2015 einstellen können, darüber informiert die Handwerkskammer Dresden am Montag in einer Informationsveranstaltung für Unternehmer. Ab 17 Uhr wird Anwalt Christian Rothfuß im Kammer-Bildungszentrum, Am Lagerplatz 8, Dresden, über die neue Rechtslage, Ausnahmen und Übergangsregelungen referieren, aber auch über die Strafen, die jenen Betrieben drohen, die gegen den Mindestlohn verstoßen. Nach dem Vortrag beantwortet er individuelle Fragen.

Die von ifo-Dresden prognostizierten Job-Verluste durch den Mindestlohn in den sächsischen Kreisen (jeweils Mininmal- und Maximal-Angabe). Abb.: ifo Dresden

Ifo Dresden: Durch Mindestlohn verlieren 31.000 Sachsen ihre Jobs

Wirtschaftsministerium sieht sich durch Studie bestätigt Dresden, 18. August 2014: Durch den Mindestlohn von 8,50 Euro, der ab Januar 2015 schrittweise in Kraft tritt, werden in Sachsen rund 31.000 Arbeitsplätze verloren gehen, im ungünstigsten Fall sogar fast 60.000. Das hat das Wirtschaftsforschungs-Institut „ifo Dresden“ prognostiziert. Die Studie unter Leitung von Prof. Andreas Knabe wurde vom sächsischen Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben, das sich mit seiner bisherigen Kritik am Mindestlohn bestätigt sieht.

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Ifo Dresden: Ab 4,60 € gefährdet Mindestlohn Jobs in Ostdeutschland

Dresden, 14. August 2014: In der politisch aufgeladenen Mindestlohn-Debatte hat „ifo Dresden“ noch einmal nachgelegt: Um ähnlich job-neutral wie in den oft zitierten Vergleichsländern USA oder Großbritannien zu wirken, dürfe man die Lohnuntergrenze in Deutschland allenfalls auf 6,20 Euro festlegen, in Ostdeutschland sogar nur auf 4,60 Euro, argumentiert das Dresdner Wirtschaftsforschungsinstitut. Tatsächlich aber habe die Groko in Berlin den Mindestlohn ab 1. Januar 2015 (bei einigen Ausnahme-Regeln) auf 8,50 Euro festgelegt.

Foto: Heiko Weckbrodt

DGB: Mindestlohn entlastet Sachsens Kommunen um 300 Mio. Euro

Dresden, 29. März 2014: Der neue Mindestlohn wird den Bund und die Rathauskassen der Kommunen in Sachsen um knapp 300 Millionen Euro pro Jahr entlasten, schätzt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). „Nicht nur Geringverdiener bekommen durch den Mindestlohn mehr Geld, sondern auch die sächsischen Kommunen werden deutlich entlastet“, betonte die sächsische DGB-Vorsitzende Iris Kloppich in Dresden.