Alle Artikel mit dem Schlagwort: Linguistik

Nach einer neuen Studie begann sich die indogermanische Sprachfamilie vor etwa 8100 Jahren von ihrer Urheimat unmittelbar südlich des Kaukasus ausgehend zu verzweigen. Eine Migrationswelle erreichte vor etwa 7000 Jahren die pontisch-kaspische sowie die Waldsteppe, von wo ausgehend vor etwa 5000 Jahren weitere Wanderungen in weitreichende Teile Europas folgten. Grafik: P. Heggarty u.a. aus: Science (2023) via MPI-Eva

Planck-Forscher: Indogermanen kamen aus dem Iran

Linguisten und Genetiker kreisen Ursprung der Sprachfamilie südlich vom Kaukasus ein Leipzig, 27. Juli 2023. Die einen haben sie in Indien verortet, die nächsten in der südrussischen Steppe, wieder andere in Anatolien: die Heimat der Indogermanen, also jener Menschen, auf die die meisten heutigen europäischen Sprachen zurückgehen. Das Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (Eva) in Leipzig hat nun aber gemeinsam mit Genetikern und Linguisten von weiteren Instituten eine andere Heimat jener legendären Proto-Indogermanen ausgemacht: das Gebiet südlich des Kaukasus-Gebirge, das heute zum Iran, teilweise auch zur Türkei und zum Irak gehört. Das geht aus einer Eva-Mitteilung hervor.

Sprachforscher wollen die Dialog-Dynamik in WhatsApp-Beziehungen analyisieren. Abb.: Heiko Weckbrodt

Was geht ab auf WhatsApp?

Dresdner Forscher untersucht Sprachwandel und Freundschafts-Aufbau über Kurznachrichten Dresden, 3. Dezember 2014: „Gehört?“ „?“ „Paul & Luise“          „?!“ „Krass“ „Superkrass“ (rosa Einhorn mit weinendem Auge) Der Dialog mag erdacht sein, doch nahe an der Art, wie jüngere Teenager über Kurznachrichten-Dienste wie „WhatApp“ schier endlos palavern könnten. Und dies oft im schnellem Wechsel sehr kurzer Sentenzen, Emojis (Emotions-Symbole) und Codes, die für Außenstehende teils schwer entschlüsselbar sind. Nicht nur die lieben Eltern fragen sich da, wozu das eigentlich gut sein soll: Zunehmend rückt die Transformation jugendlicher Sprachwelten von SMS-Kurznachrichten bis hin zu den modernen, multimedial angereicherten App-Dialogen (Chats) auf Smartphones (Computertelefonen) auch ins Visier von Forschern. Die wollen zum Beispiel wissen, ob diese Art der Kommunikation in digitalen Parallelwelten vielleicht irgendwann in unsere Alltags-Gesprächskultur hinüberschwappt.

Abb.: HP

Fast alle Deutsche verstehen Tablet-Gestensprache

HP-Umfrage zeigt aber starke Unterschiede innerhalb Europas und zwischen Generationen München/Freiberg, 10. April 2014: Kürzlich in der Ausstellung „Terra mineralia“ im sächsischen Freiberg: Zwei Kinder – vier und sieben Jahre alt – sehen im ersten Schauraum einen großen Monitor, eingelassen in einen Tisch, der der ein Video abspielt. Was tun sie als erstes? Sie stürzen hin, legen ihre Hände auf den Bildschirm und ziehen die Finger auseinander – die typische Zoom-Geste, die sie vom iPad und iPhone längst kennen. Diese „Gestensprache 2.0“ ist mittlerweile in Europa zu einer stummen Universalsprache geworden, so selbstverständlich wie das Tippen aufs Handgelenk, um in einem fremden Land nach der Uhrzeit zu fragen, wie eine Umfrage des Elektronikkonzerns „Hewlett-Packard“ (HP) unter 6000 Europäern ergeben hat. Dabei zeigten sich aber auch deutliche Klüfte zwischen den Ländern und Generationen.