Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kryotechnik

ILK-Gründungsdirektor Günter Heinrich mit seiner Ehrenmedaille in der Hand steht neben dem heutigen ILK-Direktor Uwe Franzke. Foto: Institut für Luft- und Kältetechnik

Der Professor, der aus der Kälte kam: ILK-Veteran Günter Heinrich wird 90

Gründungsdirektor formte das Institut für Luft- und Kältetechnik ab 1964 Dresden, 3. November 2021. Ein Pionier der ostdeutschen Kälte- und Ökoenergietechnik wird 90: Das private „Institut für Luft- und Kältetechnik“ (ILK) in Dresden hat nun mit einer Feier seinen Gründungsdirektor Professor Günter Heinrich geehrt und ihn mit der ILK-Ehrenmedaille ausgezeichnet – gefertigt im hauseigenen Prototypenbau. Das hat das Institut, das zur „Sächsischen Industrieforschungsgemeinschaft“ (SIG) und der Zuse-Gemeinschaft gehört, nun mitgeteilt.

Eine Luftaufnahme des Betzdorfer Sees in der Lausitz. Foto: Julian Nyča, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=57620458, Lizenz: CC BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en

Heizt die Lausitz bald mit Eis statt Kohle?

Dresdner ILK-Kälteexperten wollen mit Vakuum-Tripelpunkt-Technik die Tagebau-Seen als Wärmequellen anzapfen – dafür gibt’s einen Umweltpreis Dresden/Chemnitz, 28. Mai 2021. Damit die Fernwärme-Netze in der Lausitz auch nach dem Kohleausstieg nutzbar bleiben, haben sich Ingenieure vom „Institut für Luft- und Kältetechnik“ in Dresden gemeinsam mit Partnern ein trickreiches Verfahren namens „Aqva Heat“ ausgedacht. Statt Braunkohle sollen künftig die Tagebau-Hinterlassenschaften als umweltfreundliche Wärmequellen dienen: Mit einem speziellen System aus Vakuumkammern und Wärmepumpen entziehen sie den Lausitzer Seen Wärme für die Fernheizung und gewinnen nebenher auch ein Kältemittel. Vereinfacht gesagt, geht es dabei um „Heizen mit Eis“.

Deutsche und US-Studenten experimentierten gemeinsam an der TU Dresden. Foto: Bitzer

Der Ingenieur 2.0 konstruiert vernetzt

TU Dresden initiiert kooperative Sommerschule für junge Kältetechniker aus Sachsen und Indiana Dresden, 5. Juni 2016. Anspruchsvolle Maschinentechnik wird heute nicht mehr vom einsamen Genie konstruiert, sondern oft von großen Entwicklungsteams, die über den ganzen Erdball hinweg per Internet kooperieren. Angehende Kältetechnik-Ingenieure aus Sachsen und den USA sollen daher schon im Studium internationale Kontakte knüpfen und sich an globale Projektarbeit gewöhnen. Um dies zu üben, haben die Technische Universität Dresden (TUD) und die Purdue University aus West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana nun eine gemeinsame „Summer School“ (Sommerschule) eingerichtet. „Die Studenten waren hellauf begeistert“, berichtet Organisatorin Dr. Christiane Thomas von der Bitzer-Professur für Kälte-, Kryo- und Kompressorentechnik der TUD über die Premiere im Mai.