Leipziger Professorin rät zu Spaziergängen und Lichttherapie
Leipzig, 21. Januar 2023. Wer im Winter besonders niedergeschlagen ist, sollte mit täglichen Spaziergängen, Sport im Freien oder ultrahellen Tageslicht-Lampen versuchen. Das hat Oberärztin Prof. Maria Strauß von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Uni-Klinikum Leipzig empfohlen.
Depro-Prophylaxe sollte schon im Herbst starten
„Das beste Mittel, um einem ,Winterblues’ vorzubeugen, ist Tageslicht“, erklärte sie. „Empfehlenswert sind zum Beispiele tägliche Spaziergänge an der frischen Luft. Aber auch sportliche Aktivitäten, eine angemessene Balance zwischen Stress und Erholungsphasen und regelmäßige soziale Kontakte sind hilfreich.“ Helfen könne aber auch eine Lichttherapie mit Tageslicht-Lampen, die auf Leuchtstärken von mindestens 2500 Lux oder sogar über 10.000 Lux kommen. Die kann der Depressive dann auf den Frühstückstisch stellen und immer wieder direkt in die Lichtquelle schauen. Wer aber jetzt erst damit anfängt, ist womöglich zu spät dran. Strauß: „Ein frühzeitiger Beginn der vorbeugenden Maßnahmen im September/Oktober ist sinnvoll.“
Niedergeschlagen durch zuviel Schlafhormone und zu wenig Serotonin
Woher winterliche Depressionen eigentlich kommen, ist bis heute nicht anschließend geklärt. Als Gründe kommen mehrere in Frage: Im Winter haben viele Menschen weniger soziale Kontakte, zudem stellen sie ihren Alltag um. Auch photochemische Prozesse spielen wohl eine Rolle: Es gebe Hinweise, „dass der Lichtmangel während der dunklen Jahreszeit eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung eines ,Winterblues’ spielt“, erläutert Professorin Strauß. „Durch den zunehmenden Lichtmangel im Herbst und Winter wird das Schlafhormon Melatonin nicht nur nachts, sondern auch tagsüber vermehrt ausgeschüttet. Dadurch reagiert der Mensch mit Abgeschlagenheit und vermehrter Müdigkeit. Gleichzeitig wird auch weniger Serotonin ausgeschüttet. Letzteres kann unter anderem dazu führen, dass die Stimmung nicht mehr ausgeglichen ist.“
Quelle: Uni Leipzig
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