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Uniklinik Dresden baut Protonentherapie aus

Am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf beschäftigen sich Biologen, Chemiker, Physiker und Mediziner mit der Erforschung und Behandlung von Krebskrankheiten. Sie forschen an radioaktiven Substanzen und Medikamenten, entwickeln bildgebende Verfahren weiter und untersuchen neue Möglichkeiten hochpräziser Bestrahlungstechniken sowie neuartige Strahlungsarten wie laserbeschleunigte Protonenstrahlen. Abb.:HZDR/AIFilm

Die Protonentherapie wird auch gegen Hirnkrebs eingesetzt. Abb.:HZDR/AIFilm

Neuer Stift-Modus soll Tumore zeilenweise zerstrahlen

Dresden, 23. Februar 2018. Das Universitätsklinikum Dresden wird seine Protonentherapie für Krebspatienten in diesem Jahr ausbauen. Das teilte die Uni-Leitung mit. Einerseits werde das Zentrum „Universitäts-Protonen-Therapie Dresden“ (UPTD) mehr Therapiezeiten anbieten. Andererseits sind mit dem neuen Modus „Pencil Beam Scannings“ mehr Tumorarten als bisher behandelbar.

„Bei dieser Technik fährt ein feiner Protonenstrahl das Krebsgewebe wie ein Bleistift zeilenweise ab, so dass sich größere Bereiche und irregulär geformte Volumina bestrahlen lassen“, informierte die Uniklinik. „Das kommt nicht nur Patienten mit großen Tumoren zugute, sondern auch solchen, bei denen den Tumor umgebendes Gewebe, wie zum Beispiel Lymphknoten und -gefäße, vorbeugend bestrahlt werden.“ Speziell komme das Patienten zugute, die unter Tumoren im Bereich von Kopf und Hals leiden.

Weniger Gedächtnisprobleme nach Hirnkrebs-Behandlung

Seit dem Start im Jahr 2014 hat das Protonenzentrum bisher 500 Patienten behandelt. Protonenstrahlen gelten als präziser und schonender im Vergleich zu Röntgenbestrahlung. Richtig justiert, setzen die Teilchen ihre zerstörerische Energie nur im Tumor frei, durchdringen danach aber kein gesundes Gewebe mehr. Daher kommt die aufwendige Protonentherapie, für die sich das Uniklinikum einen große Ringbeschleuniger zulegte, vor allem für besonders komplizierte Krebsarten in Frage – zum Beispiel bei der Bekämpfung von Bauchspeicheldrüsen- und von Hirnkrebs. „Bei der Strahlentherapie von Hirntumoren erhoffen wir uns beispielsweise eine Verringerung von Gedächtnisproblemen“, erklärte UPTD-Direktorin Prof. Mechthild Krause.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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