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Varieté-Carl abgemurkst

Cocktail-Experte Ulf D. Neuhaus und Spieledetektiv Jörg Meißner (rechts) versuchen im neuen Spiel "Nchts im Salon Rouge" herauszubekommen, ob die Varieté-Sängerin den Clubbesitzer ermordet hat. Foto: Krimitotal

Cocktail-Experte Ulf D. Neuhaus und Spieledetektiv Jörg Meißner (rechts) versuchen im neuen Spiel „Nchts im Salon Rouge“ herauszubekommen, ob die Varieté-Sängerin den Clubbesitzer ermordet hat. Foto: Krimitotal

Dresdner Spieleschmiede „Krimi Total“ stellt neues Partyspiel auf Messe in Essen vor

Dresden/Essen, 14. Oktober 2016. Geschockte Passanten haben im Bahnhofsviertel die Leiche von Carl Holzmann entdeckt – der Varieté-Besitzer wurde ermordet. In einer Wohnung ein paar Häuser weiter nehmen sich die üblichen Verdächtigen bald gegenseitig in die Zange: Hat die Sängerin den Chef gemeuchelt? Oder war der Barkeeper mit dem Lohn unzufrieden?

All dies ist indes nur ein Spiel: Erdacht von den Kreativen der Dresdner Firma „Krimi total“, fasziniert das neue Party-Spiel „Nachts im Salon Rouge“ derzeit das Publikum der internationalen Messe „Spiel 2016“ in Essen. Der rote Salon komme bei den Besuchern auch sehr gut an, sagt „Krimi total“-Chef Jörg Meißner. „Das Interesse hier ist groß“, berichtet er.

Geheime Hinweise und Kostüme

Das Konzept von Meißners Spielen: Ein Gastgeber lädt Freunde zu einer Krimiparty ein und versendet zusammen mit der Einladung für jeden eine neue Identität, geheime Informationen und die Bitte, sich ein passendes Kostüm zurecht zu legen. Am Abend der Party diskutieren dann alle – entsprechend verkleidet – den Kriminalfall. Jeder versucht, sich selbst reinzuwaschen und Widersprüche in den Aussagen der anderen Gäste zu finden. Denn wer am Ende von den meisten Party-Teilnehmern als Mörder verdächtigt wird, hat verloren.

Erklärvideo zum Konzept:
 

Idee entstand für private Party

Die Idee dahinter entstand vor zwölf Jahren am Essenstisch bei Meißner daheim: „Für einen Abend mit Freunden hatte ich mir ein Party-Spiel ausgedacht, bei dem wir alle gemeinsam einen erdachten Kriminalfall lösen konnten“, erzählt Jörg Meißner. „Meine Freunde fanden das so toll, dass ich alles ausgedruckt, in Videokassettenhüllen verpackt und als ,Duft des Mordes’ auf eBay versteigert habe.“ Die Resonanz war so groß, dass Meißner, der damals noch als Programmierer bei einem Internet-Dienstleister arbeitete, eine eigene Spiele-Firma gründete, eben die „Krimi total GmbH“.

Inzwischen über 100.000 Spiele verkauft

Das war 2004. Heute hat Meißners Unternehmen zehn Mitarbeiter und über die Veranstaltungstochter „Krimi Total Dinner“ 50 Spiele-Schauspieler in ganz Deutschland unter Vertrag. 14 Spieletitel haben er und seine Autoren schon entwickelt und rund 100.000 Stück davon verkauft. Zirka eine Million Menschen – so schätzt Meißner – haben bereits die Krimi-Rätsel aus Dresden bei Feten durchgezockt. Angesichts der großen Nachfrage für seine Krimigeschichten hat der inzwischen 44-Jährige den Informatiker-Job längst an den Nagel gehängt und konzentriert sich ganz auf die Spiele-Entwicklung. „Im Schnitt brauchen wie ein halbes Jahr, um die Geschichte zu entwickeln, die Grafiken zu gestalten und alles andere, bis ein Spiel fertig ist“, erzählt er.

Cocktails vom Barkeeper-Präsidenten

Das neueste, das 15. Krimispiel, ist in den 1920er Jahren angesiedelt und dafür hat sich Meißner hochkarätige Verstärkung an Bord geholt: Ulf D. Neuhaus höchstselbst, der aus Dresden stammende Präsident der „Deutschen Barkeeper Union“, hat extra für „Nachts im Salon Rouge“ eine Cocktail-Rezeptkarte mit typischen Drinks der Golden Zwanziger kreiert. Die können die Gastgeber dann bei ihren privaten Krimipartys kredenzen.

Werbevideo für "Nachts
im Salon Rouge" :
 

Auf der Spielemesse in Essen hatte der Rote Mördersalon gestern Premiere und buhlt nun inmitten starker Konkurrenz um die Aufmerksamkeit von Publikum und Fachbesuchern: Mehr als 1000 nationale und internationale Aussteller stellen im Ruhrpott bis zum Sonntag ihre neuesten Brett-, Gesellschafts- Strategie und Computerspiele aller Art vor.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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