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Neophyten-Forscherin der TU Dresden ausgezeichnet

Dr. Doreen Schmiedel von der TU Dresden. Foto: Doreen Schmiedel

Dr. Doreen Schmiedel von der TU Dresden. Foto: Doreen Schmiedel

Dr. Schmiedel untersucht, wie neue Arten den Wald umkrempeln

Dresden, 4. Oktober 2016. Beim Stichwort „Globalisierung“ mögen viele Menschen zuerst an Zocker-Banken, an internationale Multis oder an Freihandel denken. Doch wenn die Welt zu einem großen Dorf zusammenwächst, hat dies nicht allein wirtschaftliche und soziale Folgen, sondern auch ökologische. Wenn beispielsweise mit den globalen Warenströmen in Amerika beheimatete Baumarten oder australische Insekten nach Europa gelangen, können diese „Neophyten“ (Neue Pflanzen) und „Neozoen“ (neue Tiere) das natürliche Gleichgewicht der hiesigen Fauna und Flora durcheinander bringen. Über eben solche Phänomene forscht sehr erfolgreich Dr. Doreen Schmiedel von der TU Dresden. Eine Expertenjury hat deshalb die 35-Jährige mit dem „Deutschen Forstwissenschaftspreis“ ausgezeichnet, wie die TU heute mitteilte.

„Exzellente Arbeit“

Die Eva-Mayr-Stihl-Stiftung lobt diesen Preis alle zwei Jahre aus und dotiert ihn mit 15 000 Euro. Über die Vergabe entscheidet ein Kuratorium der vier führenden deutschen forstwissenschaftlichen Universitäts-Fakultäten in Deutschland. Die Experten stuften die Arbeiten der jungen Forscherin aus Dresden als „herausragend“, ja „exzellent“ ein.

Was passiert, wenn neue Art von Kontinent zu Kontinent springt?

Schmiedels Forschungsscherpunkte widmen sich sehr aktuellen, aber auch brisanten Themen. Denn durch Freihandel, Tourismus und Globalisierung ist die Wahrscheinlichkeit gewachsen, dass sich Tier- und Pflanzenarten rund um den Erdball verbreiten. Umstritten ist allerdings, wie stark solche Neophyten und Neozoen tatsächlich ökologische Systeme anderswo ins Wanken bringen können. Breiten sich in einem Wald etwa neue Baumarten aus Übersee aus, können die zum Beispiel anderen Pflanzen die Sonne nehmen, gefräßige Raupen anlocken – oder auch andere Arten fördern, die bisher nur vor sich hin vegetierten. Insofern kann solch eine „Invasion“ negative, aber durchaus auch positive Folgen haben.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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