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Raumschiffe aus dem 3D-Drucker

Mit 3D-Druckern lassen sich heute nahezu beliebige Einzelteile aus Kunststoff kreieren. Günstige 3D-Drucker kosten nur noch zwischen 500 und 3000 Euro. Foto: Makerbot

Foto: Makerbot

Dresden soll Zentrum für industriellen 3D-Druck in der Raumfahrt werden

Dresden, 16. Juni 2016. Dresden soll zu einem Kompetenzzentrum für 3D-Druck in der Raumfahrtindustrie werden. Dieses Ziel hat Wolfgang Göhler, der Vorstandsvorsitzender des „Kompetenzzentrums Luft- und Raumfahrttechnik Sachsen/ Thüringen“, am Rande des „11. Tag der deutschen Luft- und Raumfahrtregionen“ in Dresden ausgegeben.

Wolfgang Göhler. Foto: Heiko Weckbrodt

Wolfgang Göhler. Foto: Heiko Weckbrodt

ESA möchte Ausbildung an neuer Technologie bündeln

Die europäische Raumfahrtagentur ESA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) planen nämlich, die Ausbildung von Ingenieuren die noch junge Technologie des industriellen 3D-Drucks an einem Standort zu bündeln. Um diesen Zuschlag wollen sich die Dresdner bemühen und Göhler sieht dafür auch gute Chancen. Für den Standort wäre dies vor allem ein Reputations-Gewinn in einer noch jungen Hochtechnologie.

Steffen Mann (rechts) von der Firma AOA Dresden führt am Rande den Branchentreffs Wolfgang Göhler, OB Dirk Hiilbert, der Staatssekretärin Brigitte Zypries und Andreas Sedlmayr (von links nach rechts)  einen Druckbehälter vor, in dem die Dresdner Ingenieure Wassertanks für Flugzeuge testen. Foto: Heiko Weckbrodt

Steffen Mann (rechts) von der Firma AOA Dresden führt am Rande den Branchentreffs Wolfgang Göhler, OB Dirk Hiilbert, der Staatssekretärin Brigitte Zypries und Andreas Sedlmayr (von links nach rechts) einen Druckbehälter vor, in dem die Dresdner Ingenieure Wassertanks für Flugzeuge testen. Foto: Heiko Weckbrodt

 

Industrie-3D-Drucker formen mit heißem Metall und Keramik statt Plaste

Industrieller 3D-Druck wird in der Fachsprache auch additiv-generative Fertigung genannt. Anders als bei Hobby-3D-Druckern erzeugen diese Maschinen nicht aus schnödem Kunststoff, sondern aus aufgeschmolzenen Metallen oder Keramiken hochfeste Einzelanfertigungen. Sie können einerseits Werkstücke erzeugen, die mit keinem anderen Verfahren formbar sind. Andererseits ermöglichen sie mit vertretbarem Aufwand auch hochfeste und hitzebeständige Einzelanfertigungen, wie sie vor allem in der Raumfahrt gebraucht werden. Und in diesem Sektor gilt Dresden mit mehreren, teils millionenschwer dotierten Entwicklungsprojekten an der TU Dresden und in Fraunhofer-Instituten als Pionier.

3D-Druck revolutioniert Art des Konstruierens

„Der 3D-Druck wird unsere Art und Weise zu konstruieren völlig verändern“, ist Andreas Sedlmayr vom Bundesverband der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) überzeugt. „Der Ingenieur bekommt damit ganz neue Freiheitsgrade.“

Wachsender Drohnenmarkt bewegt Mittelstand

Insgesamt beschäftigen Luft- und Raumfahrtindustrie in Sachsen knapp 7000 Mitarbeiter in rund 160 Unternehmen und Instituten. Ihr Jahresumsatz liegt bei rund 1,4 Milliarden Euro.

Dass sich Mittelständler, Hightechgründer und Systemhersteller aus Luft- und Raumfahrt am Donnerstag ausgerechnet in der sächsischen Landeshauptstadt getroffen haben, ist kein Zufall: In Dresden wurde zwar seit dem Ende des DDR-Düsenjets „152“ vor über 50 Jahren kein größeres Flugzeug mehr gebaut. Aber die Stadt gilt als bedeutender Wissenschaftsstandort, vor allem auch für Leichtbau, Flugzeug-Testsysteme, neue Werkstoffe und Spezialkomponenten.

Generell spielen Sachsen und Thüringen eine wachsende Rolle in der deutschen Luft- und Raumfahrt. Das haben Bundes-Wirtschaftsstaatssekretärin Brigitte Zypries (SPD) und Andreas Sedlmayr eingeschätzt. „Wenn Sie heute in einen Airbus oder ein anderes Flugzeug steigen, finden Sie ganz viele Teile aus Sachsen vor“, betonte Sedlmayr.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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