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Verkehrsmuseum Dresden baut Arche

Der Lichthof im Verkehrsmuseum Dresden. Foto: Peter Weckbrodt

Der neugestaltete Lichthof m Verkehrsmuseum Dresden ist jetzt vom Neumarkt und vom Stallhof her kostenlos zugänglich. Foto: Peter Weckbrodt

Nach 14-prozentigen Besucherschwund will Museumsdirektor Breuninger durch eine spektakuläre Arche und anderen Novitäten verlorene Gäste zurückgewinnen

Dresden, 17. März 2016. Das Verkehrsmuseum Dresden setzt auf Novitäten, um verlorene Besucher zurückzugewinnen. Denn wie derzeit so viele Dresdner Museen kämpft nun auch das Verkehrsmuseum mit einem Besucherrückgang. Nach 250.000 Gästen im Rekordjahr 2014 kamen 2015 nur noch knapp 216.000 ins Johanneum. Das ist ein Rückgang um rund 14 Prozent. Inzwischen sei aber wieder Aufwind zu spüren, berichtet Museumsdirektor Joachim Breuninger: Der Februar 2016 sei mit über 18.000 Besuchern bereits wieder recht ordentlich ausgefallen.

Direktion öffnet den Lichthof für alle

Der Direktor setzt für 2016 auf allerlei Neuerungen, um wieder mehr Besucher anzulocken. So hat sofort der Lichthof des Museums eine völlig neue Aufgabe erhalten. „Das Verkehrsmuseum öffnet sich weiter, zukünftig kann jeder durch den Lichthof flanieren ähnlich wie im Schlosshof“, erläutert Breuninger die Konzeption. „Tagsüber wird der Lichthof sowohl vom Neumarkt wie auch vom Stallhof zugänglich sein. Die Besucher können hier verweilen, sich über das Verkehrsmuseum informieren und durch die Fenster schon mal einen Blick auf die Eisenbahnfahrzeuge werfen. Der Lichthof steht abends auch als Eventlocation zur Verfügung.“

Das Verkehrsmuseum kann vorerst im Johanneum bleiben. Foto: Peter Weckbrodt

Das Verkehrsmuseum kann vorerst im Johanneum bleiben, hat das Finanzministerium zugesagt. Foto: Peter Weckbrodt

Verkehrsmuseum bleibt vorerst im Johanneum

Zur Zukunft des Verkehrsmuseums im Johanneum befragt gab er bekannt, dass ihm eine schriftliche Bestandssicherung bis zum Jahre 2025 seitens des Finanzministeriums des Freistaates vorliege. Deshalb sehe er derzeit keinen Zwang, sich nach einem neuen Museumsstandort umzusehen.

Neue Station auf der Kindertour

Das Verkehrsmuseum öffnet sich auch anderweitig deutlich hin zur Stadt und deren Gästen. So ist das Museum ab sofort eine Station der neuen Kindertour der Stadtrundfahrt. Zum Montagsevent „Dresden geht aus“ lädt das Museum zum abendlichen Bummel zwischen 17 und 20 Uhr ein, um die mobile Welt einmal in einem anderen Licht zu sehen.

Mitarbeiter erklären Flüchtlingen den Verkehr

Das Verkehrsmuseum leistet eigene Beiträge zum Flüchtlingsprojekt „Willkommen im Museum“ von vier Dresdner Häusern. In einer ersten Veranstaltung üben Mitarbeiter am 24. März mit Flüchtlingen, wie der Straßenverkehr in Deutschland funktioniert. Am 16. Juni startet eine Sonderausstellung „Migration“. Sie setzt sich mit der Geschichte und der Gegenwart von Auswanderung, Flucht und Vertreibung auseinander.

Thematisch ganz anders angesiedelt ist die Sonderausstellung „Deutschland unter der Haube“. Das einmalige internationale Kunstprojekt befasst sich ab dem 16. September 2016 mit des Deutschen liebstem Kind, dem Auto.

600.000 Euro teure Arche im Museum birgt künftig Schifffahrtsausstellung

Bis zur Eröffnung der künftigen Schifffahrtsausstellung im Mai 2017 verkürzt eine Best-of-Ausstellung mit einer Auswahl der spannendsten Exponate zur Elbe- und Seeschifffahrt die Übergangszeit (Oiger berichtete darüber). Das Konzept für diesen künftigen Ausstellungsteil kommt vom Nürnberger Architekten Marius Schreyer. „Wir bauen eine Arche der Schifffahrtsgeschichte in das Johanneum mit bisher noch nicht gezeigten Exponaten aus der Sammlung und einer spektakulären Ausstellungsarchitektur“, regt Breuninger schon mal die Neugierde an. Mit 600.000 Euro Kosten wird es keine ganz billige Sache werden. Da bleibe keine Luft für Beschaffungen in den Bereichen Eisenbahn, Luftfahrt und Straßenverkehr, stellte Breuninger lapidar fest.

Museumsdirektor Joachim Breuninger kündigt auch eine Ausstellung über das DDR-Kultmotorrad MZ an. Foto: Peter Weckbrodt

Museumsdirektor Joachim Breuninger kündigt auch eine Ausstellung über das DDR-Kultmotorrad MZ an. Foto: Peter Weckbrodt

Ausstellung über DDR-Kultmotorrad MZ geplant

Im Februar 2017 eröffnet das Museum dann eine Sonderausstellung über die legendäre DDR-Motorradmarke „MZ“. Eigentümer solch edler Stücke können sich noch mit einbringen. Auch Geschichten rund um die MZ sind gefragt. Vorschläge nimmt der Straßenverkehr- Kustos Thomas Giesel unter thomas.giesel@verkehrsmuseum-dresden.de gern entgegen.

Autor: Peter Weckbrodt

Besucher-Informationen

Wo? Verkehrsmuseum Dresden, Augustusstraße 1, 01067 Dresden
Telefon: 0351-8644-0
Eintrittspreise: Erwachsene 9 Euro, Erm. 4 Euro, Familien 15 Euro
Osterprogramm vom 25. März bis 3.April mit Osterhasenwerkstatt und Ostermäuse-Versteckspiel
Mehr Informationen im Internet: www.verkehrsmuseum-dresden.de

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
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[caption id="attachment_67607" align="alignleft" width="117"]Peter Weckbrodt. Foto: IW Peter Weckbrodt. Foto: IW[/caption] Peter Weckbrodt hat ursprünglich Verkehrswissenschaften studiert, wohnt in Dresden und ist seit dem Rentenantritt journalistisch als freier Mitarbeiter für den Oiger und die Dresdner Neuesten Nachrichten tätig.

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