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Halbe Milliarde Euro Wagniskapital für junge Unternehmen

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Auch Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Bundes-Gabriel will „neue Gründerzeit“ in Deutschland

Berlin/Hannover, 15. März 2016. Um eine „neue Gründerzeit“* anzustoßen, will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mehr Risikokapital für junge Firmen, vor allem für technologieorientierte Unternehmens-Gründungen bereitstellen. Das geht aus dem Programm „Digitale Strategie 2025“ hervor, das Sigmar Gabriel am Rande der Computermesse Cebit in Hannover nun vorgestellt hat. Demnach wird der Bund unter anderem in diesem Jahr eine sogenannte „Wachstumsfazilität“ in Höhe von 500 Millionen Euro einrichten, die sich als Ko-Investor „mit erfolgreichen Venture Capital-Managern/Fonds in innovative deutsche Wachstumsunternehmen in einer Größenordnung von 30 bis 40 Millionen Euro pro Beteiligung“ investieren soll.

Auch Neuauflage für Hightech-Gründerfonds

Geplant ist außerdem ein Coparion-Fonds, der „Technologie-Start-ups und junge, innovative Unternehmen“ fördern soll. Für 2017 kündigte der Minister einen neuen „Hightech-Gründerfonds III“ (HTGF) II mit einem Volumen von circa 300 Millionen Euro an.

Sigmar Gabriel. Foto: Bundesregierung/Bergmann

Sigmar Gabriel. Foto: Bundesregierung, Bergmann

Bitkom-Verband begrüßt Gabriels Pläne

„Das ist ein gutes Zeichen für die Start-up-Szene in Deutschland“, begrüßte Niklas Veltkamp vom deutschen Hightech-Verband Bitkom in Berlin die Gabriel-Pläne. „Viel zu wenigen deutschen Start-ups gelingt es, rasch international zu expandieren. Um zum Global Player oder gar zum Global Leader zu werden, fehlt in Deutschland zu oft Wachstumskapital.“

Auch die Sachsen hatten in jüngster Zeit wiederholt auf Risikokapital-Lücken für technologieorientierte Unternehmensgründungen hingewiesen: Die nämlich brauchen meist mehr Startkapital als junge Software-Schmieden. Und gerade solche Hightech-Ausgründungen sind in der starken sächsischen Forschungslandschaft ein beliebtes Modell – verzögern sich aber oft durch Kapitalprobleme.

Geballte Software-Power aus Sachsen: Simon Jentzsch (links) von "Slock.it" mit einem digital gesteuerten Schloss, Anne-Cecile Graber von Diafyt mit einer Diabetiker-App und Karsten Ohme (rechts) von der Simless GmbH mit seiner programmbasierten Multi-SIM-Karten-Lösung. Foto (bearbeitet/ freigestellt): Heiko Weckbrodt

Unternehmensgründer aus Sachsen: Simon Jentzsch (links) von „Slock.it“ mit einem digital gesteuerten Schloss, Anne-Cecile Graber von Diafyt mit einer Diabetiker-App und Karsten Ohme (rechts) von der Simless GmbH mit seiner programmbasierten Multi-SIM-Karten-Lösung. Foto (bearbeitet/ freigestellt): Heiko Weckbrodt

Dresdner richten mit Hightech Venture Days eigenen Investorenkongress aus

Die Landeshauptstadt Dresden und das sächsische Netzwerk „High-Tech-Startbahn“ haben deshalb inzwischen mit den „Hightech Venture Days“ einen eigenen Investoren-Kongress in Dresden geschaffen. Laut Netzwerk-Angaben ist dieses Format inzwischen „Europas größtes Forum für Hochtechnologie-Start-ups und -Wachstumsunternehmen auf der Suche nach Kapitalgebern“. Auf der Cebit luden die Dresdner Initiatoren nun junge Unternehmen und Gründer aus dem Hightech-Sektor ein, sich um Präsentationsplätze während der nächsten „Hightech Venture Days“ am 18. und 19. Oktober 2016 in Dresden zu bewerben (mehr Infos hier). Die auserwählten Gründer können ihre Ideen dann dort internationalen Risikokapitalgebern vorstellen.

* In Anlehnung an das „Gründerfieber“ kurz nach der deutschen Reichsgründung 1871, als zahlreiche Unternehmen in Deutschland entstanden. Zur Geschichte gehört aber aber der „Gründerkrach“ 1873: In dieser Finanzkrise gingen viele dieser jungen Firmen wieder pleite.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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