Forscher diskutieren in Dresden über Eltern-Rollen in TV-Serien
Dresden, 8. Dezember 2015. Wie Väter und Mütter in „The Walking Dead“ (Ex-Sheriff lotst seine Familie durch die Zombie-Apokalypse), „Breaking Bad“ (Krebskranker Chemielehrer wird zum Drogen-Chefkoch) oder anderen Fernsehserien inszeniert werden, ist das Thema einer Tagung in Dresden. Unter dem Motto „VÄTER_ALLER*LEI GESCHLECHTS“ wollen Wissenschaftler am 11. und 12. Dezember 2015 im Hygienemuseum über Rollenbilder, Stereotypen und gesellschaftliche Projektionen in solchen TV-Serien diskutieren.
Vater-Motiv in vielen US-Serien besonders wichtig
An der TU Dresden beschäftigt sich eine Forschungsgruppe „Weiter sehen. Interdisziplinäre Perspektiven Dresdner Serienforschung“ seit geraumer Zeit mit TV-Serien. „Dabei ist uns aufgefallen, dass das Motiv des Vaters in fast jedem Material eine wichtige Rolle spielt“, erklärte TU-Professorin Anja Besand, die mit Prof. Mark Arenhövel die Veranstaltung leitet. Als Beispiele nennt sie Serien wie Sopranos, Breaking Bad und Mad Men.
„Als Grund kann vermutet werden, dass das Intergenerationelle und das Serielle eine gewisse Nähe zueinander haben. Vor diesem Hintergrund befragen wir unterschiedliche Serienformate. Dabei untersuchen wir wie die zunehmende Spannung zwischen traditionellen, mitunter normativen Rollenbildern von Vaterschaft und gelebten Familienpraxen in Fernseherzählungen aufgefächert wird. Weiterhin fragen wir, welche Modelle von Elternschaft dominieren, welche Familienutopien oder -dystopien imaginiert werden und was dies für die Gesellschaften bedeutet, in denen diese Serien so ungeheuren Erfolg haben.“
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