Bücherkiste, Dresden-Lokales

Buchsommer startet in Dresden

Siebtklässer aus Dresden plünderten heute das Buchsommer-Regal in der medien@age in Dresden - und ließen sich dann von Boris Koch (r.) vom "Drachenflüsterer" vorlesen. Der Leipziger Autor publiziert seit 1993 Jugend- und Erwachsenenliteratur, einer seiner Schwerpunkte ist die Fantasy-Literatur. Foto: Heiko Weckbrodt

Siebtklässer aus Dresden plünderten heute das Buchsommer-Regal in der medien@age in Dresden – und ließen sich dann von Boris Koch (r.) vom „Drachenflüsterer“ vorlesen. Der Leipziger Autor publiziert seit 1993 Jugend- und Erwachsenenliteratur, einer seiner Schwerpunkte ist die Fantasy-Literatur. Foto: Heiko Weckbrodt

Drachenflüsterer säuselt Schülern Leselust ins Ohr

Dresden, 1. Juli 2015. Um die sächsischen Schüler auch in den Ferien für Literatur und die „Kulturtechnik Lesen“ zu begeistern, ist heute in 91 Bibliotheken im Freistaat der „Buchsommer 2015“ gestartet. Zum Auftakt kam ein ausgewiesener Lindwurm-Auskenner nach Dresden: Der Leipziger Autor Boris Koch hat am Vormittag Siebtklässlern in der Jugendbibliothek „medien@age“ aus seiner Fantasy-Trilogie „Der Drachenflüsterer“ vorgelesen. Anschließend konnten die Mädchen und Jungen diese und andere neue Bücher ausleihen, um sie daheim oder im Urlaub zu lesen. Wer nach den Ferien mindestens drei Bücher als gelesen vorweisen kann, bekommt ein Zertifikat, darf am 12. September zu einer Abschlussparty in Dresden kommen – und dabei allerlei Preise gewinnen, wie Martina Reinhold, die Vize-Leiterin der „medien@age“ ankündigte. Einige Schulen spendieren den Jugendlichen für das Zertifikat sogar eine gute Einstiegsnote für das neue Schuljahr.

Ohne Kulturtechnik Lesen wird’s nix mit der Wissensgesellschaft

Arend Flemming. Abb.: Lesestark!

Arend Flemming. Abb.: Lesestark!

„Ohne die Kulturtechnik Lesen wird es für die Jugendlichen schwer, sich mit guten Bildungsergebnissen auf die großen Herausforderungen der sich extrem dynamisch entwickelnden Informations- und Wissensgesellschaft einzustellen“, erläuterte Arend Flemming, der Direktor der Städtischen Bibliotheken und Sachsen-Chef im „Deutschen Bibliotheksverband“ (DBV), warum die Dresdner Leihbüchereien bei dieser Aktion regelmäßig mitmachen. Damit spielte der Direx auf die oft kolportierte Annahme an, dass sich die „Jugend von heute“ angeblich nur noch zu Whatsapp-Kurznachrichten aufraffen könne und im Internet lediglich eine durchschnittliche Aufmerksamkeits-Spanne von wenigen Sekunden für geschriebene Texte aufbringe.

Bücher teils frisch aus der Druckerei für Buchsommer beschafft

In der sächsischen Landeshauptstadt beteiligen sich alle kommunalen Bibliotheken an dieser Kampagne, für die pro Zweigstelle über 100 neue Bücher extra angekauft wurden – teils gerade erst frisch aus der Druckerpresse gekommen. Unterstützt wird die Aktion u.a. von der sächsischen Bildungsagentur. Zeitgleich mit dem Buchsommer-Start haben die Städtischen Bibliotheken heute auch die Jahresnutzergebühren für Jugendliche gestrichen, um deren Lesehunger bloß nicht auszubremsen.

Teilnehmen können Jugendliche im Alter zwischen elf und 16 Jahren. Sie müssen auch nicht im Klassenverband in die Bibliotheken rennen, sondern können auch einzeln kommen. Im vergangenen Jahr hatten rund 4000 junge Sachsen beim Buchsommer mitgemacht und insgesamt über 14.000 Bücher gelesen. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt