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Jeder zweite ostdeutsche Betrieb ohne Tarifvertrag

Die Tarifbindung in der west- wie ostdeutschen Wirtschaft ist seit 1996 stark gesunken. Abb.: IAB

Die Tarifbindung in der west- wie ostdeutschen Wirtschaft ist seit 1996 stark gesunken. Abb.: IAB

Nürnberg, 1. Juni 2015. Über der Hälfte der ostdeutschen Betriebe hält sich nicht an Tarifverträge. Das geht aus dem aktuellen „Betriebs-Panel“ des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus Nürnberg hervor. Demnach ist die Wirkkraft von Tarifverträgen in Ost und West seit 1996 – als das IAB die ersten Abfragen startete – immer mehr gesunken.

Wirkungskraft von Tarifverträgen stark gesunken

Hielten sich Mitte der 1990er noch 70 Prozent der westdeutschen und 56 Prozent der ostdeutschen Betriebe an Branchentarifverträge, sind es im Westen inzwischen nur noch 53 beziehungsweise 36 Prozent. Weitere elf Prozent der Betriebe in Ostdeutschland haben Firmentarifverträge, 54 Prozent gar keine Tarifverträge (Differenzen zu 100 % sind Rundungen geschuldet).

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt