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Jugend hackt die Daten frei

Dresden lädt Anfang Juni zum 1. hackathon Ost ein. Foto: Medienkulturzentrum Dresden

Dresden lädt Anfang Juni zum 1. hackathon Ost ein. Foto (bearbeitet): Medienkulturzentrum Dresden

Open Data: Anfang Juni hacken, kodieren und basteln junge Ostdeutsche im Dresden beim 1. Hackathon Ost um die Wette

Dresden, 8. Mai 2015: Für die Befreiung der Daten und eine bessere Zukunft werden rund 50 ostdeutsche Kinder und Jugendliche demnächst in Dresden in die Tasten und staatlichen Datenbanken hacken und die 3D-Drucker anwerfen: Auf Einladung des Medienkulturzentrums Dresden wollen begabte Jungbastler und Programmierer im Alter von zwölf bis 18 Jahren Anfang Juni in der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB beim ersten mitteldeutschen „Hackathon“ darum wetteifern, wer binnen drei Tagen die besten Apps, Codes und Gadgets entwickelt. Sie lassen sich dabei vom „Open Data“-Prinzip leiten: Von Behörden gesammelte Daten werden unter dem Motto „Zukunftsstadt – Hack your City!“ eingespannt, um Wissen allen zugänglich zu machen.

Überwachungs-Armbänder, Erinnerungs-Apps

„Im vergangenen Jahr in Berlin haben Jugendliche beim Hackathon zum Beispiel mit 3D-Druckern ein Überwachungs-Warn-Armband konstruiert, das signalisiert hat, wenn eine Kamera in der Nähe ist, die den öffentlichen Raum überwacht“, nennt Sven Keil vom Medienkulturzentrum Dresden ein Beispiel für mögliche Projekte, die in solch kurzer Zeit realisiert werden können. Andere hatten eine App geschrieben, die das iPhone vibrieren lässt, wenn man sich einem Gedenkstein nähert, der an den Holocaust erinnert. Mit einer anderen Hackathon-App konnten die Nutzer Müll-Entsorgungs-Selfies teilen.

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Was die Teilnehmer letztlich nun in Dresden kodieren und hightech-basteln werden, sei ganz ihnen überlassen – und hänge nicht zuletzt davon ab, welche Arbeits-Gruppen mit welchen Fähigkeiten sich bilden, betonte Keil.

3D-Drucker erzeugt ein Herz aus Kunststoff. Foto: hw

3D-Drucker erzeugt ein Herz aus Kunststoff. Foto: hw

Erster Regionalausscheid in Dresden

Nach zwei zentralen Hackathons, die in den vergangenen Jahren von der „Open Knowledge Foundation Deutschland“ in Berlin organisiert wurden, werde dieser Wettbewerb nun erstmals auch regional ausgetragen, berichtet Keil. Die SLUB als Veranstaltungsort habe man ausgewählt, weil dort schnelle Internetleitungen – ein unerlässliches Arbeitsmittel für Nachwuchs-Hacker – anliegen. Zudem habe die Bibliothek mit dem „Makerspace“ ein Labor aufgebaut, in dem Enthusiasten frei mit 3D-Druckern, Laser-Schneidern und anderen „Laubsägen“ des Hightech-Zeitalters Prototypen schnell erzeugen können.

Video vom Hackathon 2014 in Berlin (OKF):

Der Ablauf:

Eintreffen werden die Teilnehmer am Freitag, dem 5. Juni 2015, in Dresden, sich zu Teams zusammenschließen und dann bis Sonntag Mittag Datenbanken hacken und Programme kodieren. Am Sonntagnachmittag verteilte dann eine Jury aus Vertretern der Open-Data-Szene, der Stadt und der Hacker-Community Sachpreise an die besten Projekte. Anmeldungen für den Hackthon Ost sind übrigens immer noch möglich. Autor: Heiko Weckbrodt

„Hackathon Ost: Zukunftsstadt – Hack your City!“, Hack- und Hightech-Bastel-Wettstreit in der SLUB Dresden, Zellescher Weg. Anmeldungen können hier im Netz eingereicht werden oder per Telefon 0351-31 540 675 oder per Email unter ost@jugendhackt.de. Die Teilnahme ist gratis.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt