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Dresdner Bibliotheken führen 24-Stunden-Buchrückgabe ein

Die stellvertretende Bibliotheks-Leiterin Zsofia Röher sortiert Bücher aus den Umzugskartons ein. Foto: Heiko Weckbrodt

Die stellvertretende Bibliotheks-Leiterin Zsofia Röher sortiert Bücher aus den Umzugskartons ein. Foto: Heiko Weckbrodt

Ab Montag startet Ausleihe per RFID-Funkchip

Die städtischen Bibliotheken Dresden starten ab 1. Dezember 2014 den Medien-Verleih per Funkchip-Etikett („RFID“). Das hat Bibliotheken-Sprecherin Elke Ziegler angekündigt. Durch die neue Leihtechnik können Leser beispielsweise ihre Bücher künftig rund um die Uhr, also auch jenseits der regulären Leihbücherei-Zeiten an Automaten-Terminals zurückgeben. In der Konsequenz sollen mehr Bibliothekarinnen in der Leserberatung eingesetzt werden.

Videoimpressionen aus der neuen Bibliothek Dresden-Neustadt (hw):

Neustädter Bibo macht nach Umzug in Neubau den Anfang

Den Anfang macht am Montag die Bibliothek Dresden-Neustadt, die kürzlich aus einer alten, nicht behindertengerechten Villa an der Bautzner Straße in einen eigens errichteten Neubau an der Königsbrücker Straße umgezogen ist. Für die RFID-Technik hat Investor „Treuwobau Dresden“ extra eine Bücherschleuse im Entrée des Gebäudes einbauen lassen: Der Leser weist sich dort mit seiner Bibo-Karte aus, schiebt den Stapel ein, ein Automat transportiert die Bücher dann in den Bauch der Bibliothek.

Scannen entfällt: Ganze Bücherstapel auf einen Schlag ausleihbar

So sehen die RFID-Etiketten auf CDs aus: Silberfäden. Foto: Heiko Weckbrodt

So sehen die RFID-Etiketten auf CDs aus: Silberfäden. Foto: Heiko Weckbrodt

Zuvor hatten die Bibliothekarinnen und eigens dafür angeheuerte Helfer sämtliche 40.000 Bücher und anderen Medien der Stadtteil-Bibliothek mit Funketiketten zusätzlich zu den bekannten Strich-Codes beklebt. Die Bücher können nun in ganzen Stapeln an neuen Leihstationen im Erdgeschoss von den Lesern selbst ausgeliehen werden. Statt minutenlanger Einscannerei durch die Tresen-Besatzung dauert diese schlagartige Ausleihe nur noch Sekunden. Die Personal-Arbeitszeit, die am Tresen eingespart wird, soll für mehr Service für den Leser eingesetzt werden, hat die Bibliothekendirektion versprochen.

Bücherschleuse am Eingang für Nachtbesuch

Zudem können RFID-Bücher künftig auch an einer eigens gebauten Pförtnerluke am Entrée Tag und Nacht zurückgegeben werden: Der Leser liest seinen Bibo-Ausweis ein, schiebt den Stapel ein, ein Automat transportiert die Bücher dann in den Bauch der Bibliothek.

Umstellung im ganzen Stadtnetz dauert ca. 3 Jahre

Umzugsimpressionen aus der Bibliothek Neustadt. Foto: Heiko Weckbrodt

Umzugsimpressionen aus der Bibliothek Neustadt. Foto: Heiko Weckbrodt

Diese Technik wird nun schrittweise im gesamten Bibliothekennetz eingeführt: Das halbe Dutzend eigens dafür angeheuerter RFID-Etikettenkleber ist inzwischen bereits von der Neustadt in die Bibliothek Prohlis weitergezogen, die als nächstes die Leihtechnik einführt. Etwa drei Jahre wird es dauern, sämtliche rund 750.000 Medien der Städtischen Bibliotheken umzuetikettieren, in allen 20 Standorten (inklusive der dann im Kulturpalast geschaffenen Zentralbibliothek) die RFID-Automaten in Betrieb zu nehmen, schätzt Bibliotheken-Technikchef Holger Nitzschner.

Umstieg war schon früher geplant

Ursprünglich wollte Direktor Arend Flemming von den Städtischen Bibliotheken die RFID-Technik bereits vor Jahren einführen, vorzugsweise in der neuen Zentralbibliothek, die im Kulturpalast entstehen soll. Doch weil sich der Kulti-Umbau verzögerte, wartete er schließlich den ohnehin fälligen Umzug der Bibliothek Neustadt ab, um die RFID-Umstellung zu starten. Inzwischen haben bereits viele andere Bibliotheken in Deutschland auf Funkchip-Etiketten umgestellt, Dresden ist insofern jetzt nur noch ein Nachzügler unter den Großstadtbibliotheken. Autor: Heiko Weckbrodt

Eröffnungsfest:

Die Bibliothek Neustadt öffnet mit einem Fest am 1. Dezember ab 10 Uhr am neuen Domizil in der Königsbrücker Straße 26, Dresden. Ab 11 Uhr wird es Führungen, Spiele, Lesungen und andere Amüsements für die Leserschaft geben.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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