Spiele
Schreibe einen Kommentar

Adventure-Klassiker recycelt: „Gabriel Knight“ jagt wieder

Das neue (links) und das alte "Gabriel Knight" im Grafikvergleich. Abb.: BSF, Pinkerton Road

Das neue (links) und das alte „Gabriel Knight“ im Grafikvergleich. Abb.: BSF, Pinkerton Road

Schattenjäger klärt in Neuauflage Voodoo-Morde in New Orleans auf

„Gabriel Knight“ ist zurück: Die US-Spieleschmiede „Pinkerton Road“ hat das gleichnamige Adventure von „Sierra“ aus dem Jahr 1993 mit zeitgemäßerer 3D-Grafik neu programmiert und 21 Jahre nach dem Beginn der erfolgreichen Spiele-Serie erneut veröffentlicht. Darin helfen wir dem erfolglosen Buchhändler und Erben einer alten „Schattenjäger“-Familie , Gabriel Knight, eine Serie grausig-okkulter Morde in New Orleans aufzuklären, die die Handschrift von Voodoo-Magie tragen.

Werbevideo (Phoenix):

Adventure-Remakes en vogue

Das Remake reiht sich in eine ganze Reihe von jüngeren – und zumeist auch recht geglückten – Versuchen ein, die goldene Ära des Adventure-Genres wiederzubeleben und Erfolgstitel wie „Monkey Island“, „Sam & Max“ oder eben nun „Gabriel Knight“ in moderner Spieltechnik wieder aufzulegen. Während aber das „Telltale“-Studio die genannten LucasArts-Klassiker recht frei und humorvoll adaptiert hat, hält sich „Pinkerton“ bei „Gabriel Knight“ doch recht nahe an das Originalspiel von Sierra, erreicht zudem nicht so ganz den grafiktechnischen Charme anderer Remakes.

Zu lineare Story und Spielablauf

Um die Voodoo-Morde aufzuklären, muss Schattenjäger Gabriel Knight auch auf Friedhöfen ermitteln. Abb.: Pinkerton Road

Um die Voodoo-Morde aufzuklären, muss Schattenjäger Gabriel Knight auch auf Friedhöfen ermitteln. Abb.: Pinkerton Road

Nun hat es natürlich seinen Reiz, in halbwegs moderner Optik noch einmal so richtig rumzurätseln, Gegenstände zu kombinieren, Zeugen auszuquetschen wie in alten DOS-Zeiten. Allerdings haben die Reaninmateure eben auch ein paar Schwächen der 1990er-Adventure mitgenommen, insbesondere den sehr linear aufgebauten Spielablauf den Zwang, Rätsel auf eine ganz genau festgelegte Art und Weise zu lösen. Immerhin: Wer nicht weiterkommt, kann auf eine der Komplettlösungen des alten „Gabriel Knight“-Spiels zurückgreifen, die noch immer im Internet kursieren – der Spielablauf ist zwar nicht identisch, aber doch sehr ähnlich.

Fazit: Nett, aber zu steif

Die Rätselei im Stil klassischer Point-und-Klick-Adventure macht noch immer Spaß. Allerdings hat sich das Genre gerade in jüngster Zeit stark weiterentwickelt, hat Adventure hervorgebracht, die man schon fast als Gesamtkunstwerk empfindet, mit oft tollen optischen, stilistischen und musikalischen Ideen. Da kann die Neuauflage von „Gabriel Knight“ einfach nicht mithalten: Die Spieleakteure wirken heute viel zu steif, die Story wird zu eindimensional vorangetrieben, zudem ist auch die Grafiktechnik des Remakes nicht gerade überwältigend. Autor: Heiko Weckbrodt

„Gabriel Knight – Sind of the Fathers 2014“ (Pinkerton Road), Krimi-Adventure-Remake, erhältlich u. a. über Steam für den PC für 17 Euro, erhältlich in Englisch mit deutschen Untertiteln, Boni: Skizzen und Grafikvergleiche im Spiel sowie ein e-Comic

English Summery:

The Shadow Hunter “Gabriel Knight” is back and investigates the Voodoo murders in New Orleans – once again. The remake of the Sierra adventure classic appears a little bit stiff and too linear admittedly.

Zum Weiterlesen:

Adventure „Baphomets Fluch“ vorgestellt

Adventure „Goodby Deponia“: Mit Chaos zur Weltrettung

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar