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Wachstum durch Tablets und Smartphones schwächt sich ab

Lange wurden solche Verschmelzungen nur behauptet, nun wachsen Tablets, Smartphones und Fernseher-Welt tatsächlich zusammen. Foto: Bitkom

Lange wurden solche Verschmelzungen nur behauptet, nun wachsen Tablets, Smartphones und Fernseher-Welt tatsächlich zusammen. Foto: Bitkom

Berlin, 3. September 2014: Neue Geräte-Klassen wie Tablettcomputer (Tablets) und Computertelefone (Smartphones) sorgen weiter für überdurchschnittliche Wachstums-Impulse im deutschen Markt für Unterhaltungselektronik – die Zeit der großen Sprünge ist aber vorbei. Nun ist zu erwarten, dass die bereits seit Jahren beschworene Vernetzung klassischer und neuer Unterhaltungselektronik tatsächlich an Bedeutung gewinnt. Das geht aus Studie „Consumer Electronics 2014“ vor, die der Hightech-Verband „Bitkom“ heute im kurz vor dem Start der Funkmesse „IFA 2014“ in Berlin vorgelegt hat.

Zweistellige Zuwachsraten nur noch bei Tablets

Grafik: Bitkom

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Laut den Prognosen des „Bitkom“ und der Prüfungs- und Beratungsunternehmen „Deloitte“ werden in diesem Jahr 24 Millionen Smartphones und 9,2 Millionen Tablets in Deutschland verkauft – das entspricht Zuwächsen um 6,4 % (Smartphones) und 14,8 % (Tablets). Dies ist im Vergleich zum erwarteten Absatz klassischer TV-Geräte (7,9 Millionen Stücke bzw. plus 1,1 %) zwar immer noch sehr viel, aber nichts im Vergleich zu Zuwachsraten von + 35,2 % (Smartphones) bzw. + 130,6 % (Tablets), die Marktbeobachter noch im Jahr 2012 staunen ließen.

Preise sinken – Umsatz hinkt Absatz hinterher

Grafik: Bitkom

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Auch weltweit bahnt sich eine gewisse Marktsättigung insbesondere bei Tablets an, wie US-Analytiker jüngst schon registriert hatten. Zudem können die Anbieter längst nicht mehr so hohe Preise durchsetzen wie seinerzeit Apple bei der Einführung von iPhone und iPad: Laut „Bitkom“-Studie hinken die Umsatz-Zuwächse den Verkaufszahlen spürbar hinterher und werden bei Smartphones wie Tablets nur noch um die fünf bis sechs Prozent bei Smartphones und Tablets betragen – ein sicheres Anzeichen dafür, dass die Durchschnittspreise durch die Konkurrenz auch zahlreicher kleinerer asiatischer Hersteller sinken.

Video-Ströme verändern Nutzer-Verhalten

Grafik: Bitkom

Grafik: Bitkom

Der „Bitkom“ erwartet nun eine zunehmende Vernetzung „neuer“ und „klassischer“ Unterhaltungs-Elektronik, die über die bereits sichtbare Nutzung beispielsweise von Smartphones als „Zappen“ hinausgeht. Denn: Tablets und Smartphones haben die Erwartungen der Konsumenten an Fernseh- und Video-Nutzung verändert: „„Verbraucher wollen ihre Musiktitel, Videos und Fotos auf allen Geräten unkompliziert abrufen und teilen“, meint Bitkom-Experte Timm Hoffmann. „Die Internetfähigkeit der Geräte ist mittlerweile ein entscheidendes Kaufkriterium in der Unterhaltungselektronik.“

„Streaming wird Medienmarkt revolutionieren“

Ähnliche gegenseitige Impulse sieht „Deloitte“-Mediendirektor Klaus Böhm: Die Medienkonsumenten wollen Musiktitel und Videos per Internet-Strom (Streaming“ direkt abgespielen, ohne die Dateien komplett aus dem Netz herunterzuladen. „Streaming wird den gesamten Medienmarkt revolutionieren“, so Böhm. „Dabei spielt die persönliche Musik- oder DVD-Sammlung für viele Konsumenten eine immer geringere Rolle, der Besitz von Inhalten nimmt mehr und mehr ab.“ Insofern werden internetfähige Fernseher ähnlich wie Tablets (und teilweise auch Smartphones) in Zukunft nur noch ein Abspielgerät unter mehreren in einem etwa per WLAN vernetzten Haushalt sein. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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