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Schulsystem und Einwanderung haben Preußens Aufstieg gefördert

Der Reichtum eines Landes sind seine - möglichst gebildeten - Bewohner und Einwanderung ist prima, dachte sich der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm und begrü´te - hier auf einem Relief von Johannes Boese verewigt - die Hugenotten. Das Konzept funktionierte, wie inzwischen nachgewiesen wurde. Foto: Wikipedia, Public Domain

Der Reichtum eines Landes sind seine – möglichst gebildeten – Bewohner und Einwanderung ist prima, dachte sich der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm und begrüßte – hier auf einem Relief von Johannes Boese verewigt – die Hugenotten. Das Konzept funktionierte, wie inzwischen nachgewiesen wurde. Foto: Wikipedia, Public Domain

Leibniz-Preise für Nachwuchsforscher aus München und Dresden

Berlin/München/Dresden, 28. November 2013: „Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft“. Mit diesem Slogan werben Bildungspolitiker gern und oft – und bekommen auch oft den Vorwurf zu hören, Plattitüden zu verbreiten. Ähnlich gestritten wird über die Folgen von Einwanderung für einen Staat. Zumindest für das merkantilistische Preußen der frühen Neuzeit hat der Münchner Volkswirt Dr. Erik einen kausalen Zusammenhang nachweisen können und dafür nun in Berlin einen Nachwuchspreis der Leibniz-Gemeinschaft gewonnen. Ein weiterer Leibniz-Nachwuchspreis ging an die Dresdner Chemikerin Dr. Kristina Tschulik für ihre Forschung an magnetfeldgesteuerten elektrochemischen Beschichtungstechnologien.

100 Jahre Produktivitätsschub durch eingewanderte Hugenotten

Dr. Erik Hornung. Foto:  Leibniz-Gemeinschaft, Oliver Lang

Dr. Erik Hornung. Foto: Leibniz-Gemeinschaft, Oliver Lang

Die Einführung der Elementarschule, die Einwanderung der Hugenotten und die Förderung der Eisenbahn haben die preußische Industrialisierung ganz klar gefördert, hat der 31-jährige Hornung anhand von Zensusdaten des 18. und 19. Jahrhundert zeigen können. Die Einwanderung der als technologisch besonders fortschrittlich geltenden Hugenotten habe noch 100 Jahre später Städten mit höherem Einwandereranteil einen Produktivitätsvorsprung verschafft. „Angesichts der Hektik vieler wirtschaftspolitischer Maßnahmen ist es ein Glücksfall, mithilfe der preußischen Daten die langfristigen Wirkungen der grundlegenden Quellen unseres Wohlstands analysieren zu können“, lobt ifo-Präsident Prof. Hans-Werner Sinn die Forschungsleistung Hornungs.

Die katholischen französischen Könige hatten die – oft in Manufakturen beschäftigten -protestantischen Hugenotten im 17. Jahrhundert aus ihrer Heimat vertrieben. Zehntausende von ihnen wanderten nach dem Edikt von Potsdam 1685nach Brandenburg-Preußen aus und sorgten dort mit ihrem Know-How für eine leistungsfähigere Landwirtschaft und frühindustrielle Manufakturen.

 Dr. Kristina Tschulik, Foto: privat

Dr. Kristina Tschulik, Foto: privat

Dresdnerin für Arbeit an Magnetfeldtheorie geehrt

Die 29-jährige Tschulik wiederum hatte untersucht, wie in inhomogenen Magnetfeldern dünne und qualitativ hochwertige funktionelle Metallschichten für die Mikroelektronik, Sensortechnik und Optik entstehen können, wie ihr Doktorvater, der frühere wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW), Prof. Ludwig Schultz, erklärte. Beide Preise sind mit jeweils 3000 Euro dotiert. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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