Nach jahrelangen Ausgrabungen rund um den Erdball sind Elisabeth (Noomi Rapace – „Verblendung) und David überzeugt: Die frühesten Zeichnungen aller alten Kulturen zeigen eine außerirdische Rasse, die den Menschen erst schuf. Mangels eines überlieferten Namens nennen die Archäologen diese Wesen „die Ingenieure“. Doch nachdem sie einen reichen Knacker überredet haben, das Expeditions-Raumschiff „Prometheus“ zur vermeintlichen Heimatwelt der Feuerbringer zu schicken, zeigt sich, dass die veredelte Herrenrasse nichts mehr mit ihrer faltigen Schöpfung am Hut hat – und wir erfahren endlich, was es mit dem mysteriösen versteinerten Piloten bei „Alien“ auf sich hat.
Werbevideo von Fox:
Für den Sci-Fi-Horror „Prometheus“ hat wieder Ridley Scott im Regisseursstuhl Platz genommen, um uns die Vorgeschichte zu den „Alien“-Filmen zu erklären. Wobei „erklären“ vielleicht etwas großspurig formuliert ist: Scott, der schon den ersten „Alien“-Schocker filmte, liebt optische Metaphern statt klare Ansagen und so bleibt manches in seiner bildstarken Story mysteriös.
Regisseur Ridley Scott: „Es ist arrogant anzunehmen, wir seien die Krone der Schöpfung. Vielleicht sind wor nicht die Höchsten, sondern die Geringsten.“
Aufwendiges Bonusmaterial erklärt Unerklärtes
Dass dies Absicht ist, wird umso deutlicher, wenn man sich das sehr umfangreiche und aufwendig inszenierte Bonusmaterial (darunter einige eigene kleine Kunstwerke wie die Videoakten) anschaut, das der nun auf Bluray erschienen Gruselei beigefügt ist: Wer sich das anschaut, dem werden einige Zusammenhänge erst richtig klar. Manche der dort gezeigten geschnittenen Szenen hätte zur Aufhellung beigetragen, wurden aber von Scott als „zu offensichtlich“ verworfen.
Doch gerade dies macht ja oft den Erfolg des Ex-Werbefilmers Ridley Scott aus: Er ist ein Meister der suggestiven Bildsprache – ob Story und Spiel funktionieren, hängt meist von anderen ab, etwa einer guten Vorlage („Blade Runner“) oder den engagierten Schauspielern.
Fazit:
Wer die Alien-Filme mochte, sollte sich „Prometheus“ unbedingt anschauen. Auch wenn dieses „Prequel“ nicht so ganz die Pionierleistung ist wie seinerzeit „Alien“, das so gekonnt mit unseren Urängsten spielte, mit Sigourney Weaver die weibliche Action-Heldin erst richtig schuf und mit seiner teils erdigen, teils surrealen Giger-Optik Maßstäbe setzte, kehrt „Prometheus“ doch in vielerlei Hinsicht zu den Wurzeln zurück. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Da zeigt sich, dass Lt. Ripley und Elisabeth aus unterschiedlichem Holz geschnitzt sind: Statt wie Ripley die Karre zu wenden und zur Erde zu streben, düst die Forscherin weiter gen „Paradies“ – den geheimnisumwobenen Heimatplaneten der Ingenieure. Heiko Weckbrodt
„Prometheus – Dunkle Zeichen“ (Fox), Science-Fiction-Horror, USA 2012, Regie: Ridley Scott, mit Noomi Rapace, Charlize Theron, Michael Fassbender u. a., 124 Minuten, FSK 16, DVD 13 Euro, Bluray 16 EuroGalerie:
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