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„Total Recall“: Vorlage war Kurzgeschichte von Sci-Fi-Meister Philip K. Dick

Arnold Schwarzenegger als Doug Quail in der Verfilmung "Total recall" von 1990. Abb.: Tristar

Arnold Schwarzenegger als Doug Quail in der Verfilmung „Total recall“ von 1990. Abb.: Tristar

Douglas Quail ist ein kleiner Angestellter und führt ein kleines Leben. Doch im Stillen träumt er von Höherem, von einer Reise zum Mars, als Geheimagent oder so ähnlich. Die Jahre vergehen und der Mars bleibt fern – und so geht er zur Firma „Rekal“, um seine Marsreise wenigstens virtuell zu unternehmen, in ewiger Erinnerung durch ein Gedächtnisimplantat das ihm „Rekal“ einpflanzen wird. Doch beim Routine-Eingriff geht etwas schief: Quail erinnert sich plötzlich, WRKLICH auf dem Mars gewesen zu sein und nach einem Killer-Job falsche Erinnerungen implantiert bekommen zu haben…

Sci-Fi-Ikone Philip K. Dick (1928-1982). Zeichnung: Pete Welsch/Wikipedia

Sci-Fi-Ikone Philip K. Dick Abb.: Pete Welsch/Wikipedia

Das ist nicht bei „Total Recall“ abgeschrieben, sondern das bereits zweimal verfilmte Vorbild, und dabei nur eine Kurzgeschichte: „We Can Remember It For You Wholesale“ („Erinnerungen en gros“ von Sci-Fi-Meister Philip K. Dick (1928-1982).

Philip Dicks Bücher wiederholt von Hollywood verfilmt

Dicks Storys haben in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder die Aufmerksamkeit Hollywoods erregt. Man denke nur an Ridley Scotts „Blade Runner“ („Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“), den Experimentalfilm „Der dunkle Schirm“ („A Scanner Darkly“), „Minority Report“ mit Tom Cruise oder „Pay Check“ mit Ben Afflek.

Denn Dick war nicht nur sehr produktiv (120 Kurzgeschichten, 40 Romane), sondern wuchs auch literarisch mit den Jahren: Waren seine Storys wie „Der Schädel“ oder „Das Gewehr“ in den 1950ern noch ganz klassische Science Fiction, setzte er sich später zunehmend kritisch mit den Gefahren eines Überwachungsstaates, Künstlicher Intelligenz und menschlicher Ethik auseinander. Auch wurden seine Geschichten immer düsterer, desillusionierter und elaborierter, seine Dialoge und Psychogramme gehörten schließlich meines Erachtens zum Besten, was die amerikanische Literatur seiner Zeit zu bieten hatte. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt