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„Der dunkle Schirm“: Sci-Fi-Buch um ein drogenzerfressenes Hirn

Agent „Fred“ legt sich eine Tarnidentität als Drogenhändler Bob Actor zu. Er will die Quelle der neuen, schizophreniefördernden Superdroge „Substanz T“ finden, die den Markt überschwemmt, Tausende in den Wahnsinn treibt und von der er selbst (auf dienstliches Geheiß) reichlich schluckt. Nach seinem Dealer-Arbeitstag schlüpft er in einen „Jedermann-Anzug“, der ihn durch technische Vorrichtungen unidentifizierbar macht – selbst für seinen Chef bei der Drogenpolizei. Der beauftragt „Fred“ eines Tages, einen Dealer namens Bob Actor zu observieren – und eine bizarre Bewusstseinsspaltung nimmt ihren fatalen Lauf…

Sci-Fi-Ikone Philip K. Dick (1928-1982). Zeichnung: Pete Welsch/Wikipedia

Sci-Fi-Ikone Philip K. Dick (1928-1982). Zeichnung: Pete Welsch/Wikipedia

US-Autor und Ex-Junkie Philip K. Dick (er lieferte u. a. die Vorlage für den Kult-Film „Blade Runner“) setzte in „Der dunkle Schirm“ seinen drogenruinierten Freunden ein Denkmal und attackiert den Überwachungsstaat der Ära Nixon. Traurig, faszinierend, mit Bukowski-artigen Dialogen. Und aktueller denn je, wenn man an die „Badesalze“-Paranoiadrogen denkt, die derzeit in den USA die Ärzte verzweifeln lassen. Heiko Weckbrodt

Philip K. Dick: „Der dunkle Schirm“, 1977, Heyne-Verlag, ISBN 3453873688, 9,95 Euro

-> Eine Leseprobe

-> Die originelle Verfilmung von Richard Linklater (2006)

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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