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App destilliert nutzloses Wissen

Abb.: Lochmann

Abb.: Lochmann

Wer schon immer wissen wollte, welches das erste von Menschenhand gebaute Gerät war, das die Schallmauer durchbrach (nämlich die Lederpeitsche) oder das weltweit meistgeklaute Ortsschild (das des österreichischen Dorfes „Fucking“), dürfte mit der iPhone-App „Unnütze Fakten 1.6“ bestens bedient sein – und auch alle anderen werden viel Spaß an diesem Sammelsurium mehr oder minder überflüssigen Wissens haben.

Benjamin Lochmann und seine Mannen aus Nürnberg haben für das kurzweilige Mini-Programm laut eigenen Angaben über 2000 schräge Fakten gesammelt und nach Kategorien wie „Statistik“, „Sprache“, „Mathe“ oder „Gesetze“ sortiert – bezeichnenderweise gibt übrigens es für die USA eine eigene Rubrik.

Scheißtage und Rückwärts-Gehverbote

Abb.: Lochmann

Und da finden wir dann solch unersetzliche Informationen wie die, dass es im 19. Jahrhundert ein bis drei „Scheißtage“ im Jahr gab – da musste man die Zeit nacharbeiten, die man auf Arbeit mit dem Stuhlgang verplempert hatte. Oder der für Touristen sehr hilfreiche Hinweis, dass es in Greene im Bundesstaat New York verboten ist, rückwärts zu gehen und dabei Erdnüsse zu essen, wenn ein Konzert stattfindet – welcher Präzedenzfall auch immer dahinter stecken mag.

Dass ein Kind im Alter von vier Jahren im Schnitt pro Tag bis zu 400 Fragen stellt, mögen manche Eltern vielleicht schon erahnt haben, dass aber die Mikrowelle erfunden wurde, nachdem ein Erfinder an einer Radarschüssel vorbei ging und ihm dabei ein Schokoriegel in der Tasche schmolz, ist wohl eher als amüsante Story bei Partys nützlich.

Böse Nachricht für Hobby-Geldfälscher

Was Hobby-Geldfälscher schockieren mag: Viele Computerprogramme sind laut der App so abgerichtet, dass sie das Sternmuster auf Euroscheinen erkennen und daraufhin einen Kopie-Ausdruck verhindern. Der geldgierige Oiger hat’s sofort ausprobiert: Schon der Scanner weigerte sich unter fadenscheinigen Ausreden, die 50-Euro-Note überhaupt einzulesen…

Verfügbar ist die App einmal kostenlos mit Werbung und alternativ für 79 Cent ohne Reklame. Programmiert ist sie primär für den kleinen iPhone-Bildschirm, sie lässt sich auf dem iPad aber sinnvoll vergrößern. Sehr hübsch ist auch die Favoriten-Funktion. Mit ihr kann man sich sein persönliches „Best-Of“ unnützer Quatsch für versiegende Feten-Gespräche zusammenstellen. Heiko Weckbrodt

„Unnütze Fakten“ (Benjamin Lochmann New Media GmbH, Nürnberg), iPhone-App, Gratis mit Werbung oder ohne Reklame für 79 Cent
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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