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Jeder Fünfte gibt Freunden per Internet den Laufpass

Freundschaft adé. Abb.: BSF

Freundschaft adé. Abb.: BSF

Berlin, 26.1.2012: Ein Klick auf den „Beziehungsstatus“ – und die gesamte Facebook-Freundesgemeinde weiß, dass Anna und Paul* sich getrennt haben. Und da beide auch viele Arbeitskollegen als Facebook-Freunde haben, verbreitet sich der Klatsch bald wie ein Lauffeuer in den Büroetagen – „Hast Du schon gehört…?!“

Solche Beispiele für das Ineinandergreifen von realem und virtuellem Sozialleben sind heutzutage kein Einzelfall mehr: Nachdem in den 1990er Jahren schon die diskussionswürdige Sitte aufkam, per SMS „Schluss zu machen“, tun vor allem jüngere Internetnutzer inwischen auch per Facebook & Co. ihrer Bekanntschaft kund, wenn eine Beziehung oder Freundschaft im realen Leben in die Brüche gegangen ist. Laut einer Forsa-Umfrage unter 1001 Internetnutzern hat jeder zweite Nutzer eines Online-Kontaktnetzwerks dort schon eimal eine Freundschaft beendet. Dabei wurde in 43 Prozent der Fälle der Online-Kontakt beendet, weil die Freundschaft auch im realen Leben in die Brüche gegangen war, teilte der Verband „Bitkom“ mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.

Umgerechnet bedeutet dies, dass 21 Prozent aller Nutzer von Facebook & Co. reale Freundschaften im Internet beendet haben, bei den Unter-30-Jährigen trifft dies sogar auf 29 Prozent zu. „Soziale Netzwerke im Internet sind keineswegs die oberflächliche und unverbindliche Scheinwelt, als die sie zuweilen gesehen werden“, schlussfolgerte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. „Sie spiegeln selbstverständlich reale menschliche Beziehungen wider.“

Freilich trennen sich viele Internet-„Freundschaften“ auch aus anderen Gründen, geht aus der Umfrage hervor: Weil man sich vom virtuellen „Freund“ belästigt oder genervt fühlte oder ihn gar nicht kannte. hw

* Namen geändert
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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