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Fabriklose Chipfirmen wachsen besonders schnell

Abb.: ZMDi

Scottsdale, 12.4.2012: Arbeitsmarktpolitisch mag der Foundry-Trend in der Halbleiterbranche umstritten sein – betriebswirtschaftlich zahlt er sich anscheinend aus: Wie das Marktforschungsunternehmen „IC Insight“ in einer Analyse festgestellt hat, sind Mikroelektronikfirmen ohne eigene Fabriken („Fabless Companies“) im Jahr 2011 erneut über dem Branchendurchschnitt gewachsen, nämlich um vier statt nur ein Prozent.

Vor allen in Amerika hat sich dieser Fabless-Trend stark breitgemacht: Unter den zehn größten Fabless-Firmen – darunter Qualcomm, AMD und Nvidia – sind acht US-basierte Unternehmen. Und diese umsatzstärksten Firmen sind laut „IC Insight“ „primäre Ziele“ für die großen Auftragsfertiger (Foundries) wie TSMC, UMC, Globalfoundries und Samsung. Insgesamt setzten fabriklose Chipunternehmen im vergangenen Jahr rund 65 Milliarden Dollar (49 Milliarden Euro) um – eine fette Beute also für die Platzhirsche unter den Foundries.

Arbeitsmarktpolitisch umstritten ist der Fabless-Trend vor allem, weil vor allem die industrielle Fertigung für viele Jobs sorgt. Je mehr Chipfirmen sich also von einer eigenen Produktion trennen, desto mehr Arbeistplätze wandern netto nach Fernost ab, wo – abgesehen von Globalfoundries – die größten Auftragsfertiger ihren Sitz haben, so die Befüchtung nicht nur von Gewerkschaftlern. Heiko Weckbrodt

Abb.: IC Insight

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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