Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mord

Gleitet in Verzweiflung, ja fast Irrsinn ab: Jodie Whittaker als Dannys Mutter Beth. Foto: Studiocanal

Broadchurch auf DVD: Wer tötete Danny Latimer?

Eine ganze Stadt unter Mordverdacht – Ex-Dr. Who David Tennant ermittelt in Broadchurch Unter einer englischen Felsklippe liegt die Leiche des elfjährigen Danny Latimer – und in der Kleinstadt Broadchurch verdächtigt bald jeder jeden. Denn rasch ist klar: Das war kein freiwilliger Sprung, der Junge wurde ermordet. Der neue ruppige Chefermittler Alec Hardy (David Tennant, „Dr. Who“) und seine Kollegin Ellie Miller (Olivia Colman, „Die Eiserne Lady“, „Dr. Who“) verdächtigen schließlich jeden: Der Vater des Jungen lügt über die Todesnacht, der Pfarrer entpuppt sich als Ex-Alki, der Zeitungshändler am Pier als verurteilter Pädophiler – und da ist dann noch dieser schräge Vogel, der angeblich Botschaften von Danny aus dem Jenseits empfängt…

Der brave Nils Dickman (Stellan Skarsgård) tickt aus, als die Drogenmafia seinen Sohn tötet. Foto: Neue Visionen

Einer nach dem Anderen: Bürger des Jahres wird zur Rachedampfwalze

Köstlicher Thriller aus dem hohen Norden Der zugereiste Schwede Nils (Stellan Skarsgård) ist ein vorbildlicher Einwanderer, wie ihn die norwegischen Nachbarn lieben: Er räumt den Schnee für alle weg, wird nie laut und dafür sogar zum „Bürger des Jahres“ in der dauervereisten Kleinstadt im hohen Norden gekürt. Doch seine Ruhe schlägt um in wilden Zorn, als sein Sohn durch die Hand einer Drogendealer-Bande stirbt. Mit der Akribie eine Schneepflugs rächt er sich, tötet still und heimlich einen Gangster nach dem anderen. Deren Boss, der Graf (Pål Sverre Valheim Hagen) wird aus dem großen Sterben seiner „Angestellten“ nicht schlau – und beginnt irrtümlich einen Bandenkrieg mit der serbischen Konkurrenz um Papa (Bruno Ganz).

Abb.: Carl's Books

Krimi „Heldenfabrik“: Ein Philosoph gegen Pharmakonzerne, Söldner und Spione

Auftakt für neue Thriller-Reihe von Christian von Ditfurth Ein Killerkommando stürmt mitten in der Nacht eine Aufsichtsrats-Sitzung der Berliner Chemiefirma „BBC“, metzelt systematisch alle Anwesenden nieder, bindet die Konzernbosse zu einem Menschenrad zusammen und verankert sie auf der Spree. Eine harte Nuss für Hauptkommissar Eugen de Bodt, der eben erst in die Hauptstadt versetzt wurde, um die Mordkommission zu leiten. Hatten die zwei abwesenden Aufsichtsräte von „BBC“ etwa Söldner engagiert, um die Führung des Unternehmens zu übernehmen? Haben Geheimdienste ihre Hand im Spiel, die de Bodts Ermittlungen ganz offensichtlich ständig zu behindern versuchen? Oder steckt ein konkurrierender Pharma-Riese dahinter?

Das Amtsgericht Leipzig wurde zum Ziel von Randalierern. Foto: SJuM

Gewalt eskaliert in Leipzig: Angriff auf Amtsgericht

Anscheinend sehen „Antifas“ toten Flüchtling als Opfer von Pegida Dresden/Leipzig, 16. Januar 2015. Die ideellen Gräben, die „Pegida“ innerhalb der sächsischen Bürgerschaft offenbart hat, sind in offene Gewalt gemündet: Offenbar hat sich zumindest ein Teil der sogenannten „Antifa“ (Selbstbezeichnung, steht für „Antifaschisten“) nach dem gewaltsamen Tod von Khaled Idris Bahray am Dienstag darauf festgelegt, dass der Asylbewerber durch Pegida-Anhänger ermordet wurde. Randalierer griffen daraufhin gestern Abend in der Leipziger Innenstadt an.

Mit der Patina der guten alten Zeit gefiltert: Saoirse Ronan bäckt als junge Konditorin Agatha Ausbruchwerkzeug in die Törtschen ein. Foto: Fox

DVD „Grand Budapest Hotel“: Zurück in die kultivierten, gierigen alten Zeiten

Wundervolle Tragikkomödie wurde teils in Dresden und Görlitz gedreht Seufz-Seufz: Ja einst, vor langer, langer Zeit, da gab es in deutschen Landen noch kultivierte Hotels, in denen man gepflegte Konversation betrieb und im Luxus des Habsburger-Imperiums – pardon: des zubrowkischen Empires – schwelgte. In denen Pagen die Wünsche der Gäste erfüllten, noch bevor die sich ihres Wunsches überhaupt bewusst waren. In denen Chef-Concierges noch auch dem Stegreif Lyrik rezitierten, reiche Witwen befriedigten und raffinierte Kunstdiebstähle ausheckten… Pardon? Passt das ins Bild? Wohl nur in Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“, einer grotesk-wunderbaren filmischen Reminiszenz an vergangene zivilisierte Zeiten, die nun fürs Heimkino verfügbar ist.

Foto: Edel

„Die Brücke II“: Düstere Seuchen-Krimiserie aus Skandinavien

Ökoterror, Pest, Konzerne und alte Dämonen Ein Seefrachter kracht führelos gegen die Öresund-Brücke zwischen Dänemark und Schweden. Als die Polizei das Schiff durchsucht, steckt es voller entführter Jugendlicher – die kurz darauf an der längst ausgerottet geglaubten Lungenpest. Und bald häufen sich Biowaffen-Terroranschläge, zu denen sich in Internet-Videos eine tierköpfige Gruppe von Öko-Aktivisten bekennt. Oder legt da jemand falsche Fährten? Weil alles an der Grenzbrücke begann, übernimmt ein gemischt dänisch-schwedisches Polizeiteam die vertrackten Ermittlungen. An der Spitze die soziopathische Saga Norén (Sofia Helin) und Martin Rohde (Kim Bodnia), die wir schon aus der ersten Staffel der TV-Serie „Die Brücke“ kennen – und die von ihren ganz eigenen finsteren Dämonen aus der Vergangenheit gejagt werden.

Die bösen Black-Metal-Vampire sind bestürzt: Diesmal haben sie wirklich einen umgelegt. Foto: Tiberius

DVD „Happy Metal“: Französisches Schwarzmetall zum Erdbeerfest

Komödie nimmt Bürgerschreckerei auf die Schippe Die „Dread MaKabés“ machen auf furchtbar böser Bürgerschreck, schreien auf der Bühne mit weitaufgerissenen Augen, spritzen mit Kunstblut herum. Doch unter der harten Schalte wabert bei den französischen Blackmetal-Musikern ein Puddingkern, den es nach Familienleben, Auftritten im Kindergarten und Sozialversicherung dürstet. Ein letztes Mal will die Combo auf dem legendären Metal-Festival „Hell“ auftreten – doch auf der Fahrt im geborgten Chinarestaurant-Lieferwagen geht alles schief: Ein Deko-Sarg der Band erschlägt einen Rotlicht-Kneipier, die scharfe Provinz-Polizistin Martine (Audrey Fleurot ) jagt die vermeintlichen Vampire und dann müssen sich die metallenen Bürgerschrecker auch noch als Beatles-Imitatoren verkleiden und auf einem besinnlichen Erdbeer-Fest in der französischen Pampa auftreten.

Thriller „Broken City“: Im Filz aus Lokalpolitik und Spekulanten

Auf den Filz zwischen „Pack-an“-Lokalpolitikern und Immobilienwirtschaft haben sich Allen Hughes und Brian Tucker in ihrem Polit-Thriller „Broken City“ (Zerbrochene Stadt) eingeschossen: Sie fangen mit der kleinen, persönlichen Geschichte um den Polizisten Billy Taggart (Mark Wahlberg), der aus privater Rache einen Schwarzen erschießt, an und arbeiten sich von dort Kreis um Kreis zu den Machenschaften hinter den Glitzer-Kulissen von New York vor.

DVD „Der Hypnotiseur“: Familienmord in Stockholm

Ein Mörder metzelt in Stockholm eine ganze Familie nieder und Kommissar Joona Linna (Tobias Zilliacus) ist ratlos: Es gibt nur einen Zeugen, den Sohn der Familie, doch der liegt im Koma und ist nicht ansprechbar. Um doch etwas aus dem Jungen herauszubekommen, bittet er den Skandalarzt Erik Bark (Mikael Persbrandt, bekannt auch aus „Kommissar Beck“) um Hilfe, denn der ist „Der Hypnotiseur“ – und gerät im gleichnamigen Krimi durch seine unkonventionellen Verhöre bald selbst ins Visier des Serienmörders.

DVD „Capote“: Faszinierende Metamorphose eines Literaten

Tja, wer hätte das gedacht: Amerika kann noch richtige Filme machen. Filme, die noch eine Geschichte zu erzählen haben, ohne alles übertönendes Plautzpengbumm. Die Rede ist von „Capote“, einem Drama von Bennett Miller aus dem Jahr 2005, das nun auf DVD neu aufgelegt wurde. Darin brilliert Philip Seymour Hoffman („Magnolia“, „Mission: Impossible III“) als der – hierzulande nur wenig beachtete – New Yorker Star-Schriftsteller Truman Capote („Frühstück bei Tiffany“), der Ende der 1950er durch seine Mordrecherchen in Kansas zu einem anderen Menschen wird. Für die präzise herausgearbeitete Metamorphose eines Partylöwen zum engagierten Pionier des Tatsachenromans bekam Hoffmann 2006 völlig zurecht einen „Oscar“.

DVD „Who killed Marilyn?“: Frostiger Krimi aus der französischen Provinz

Ein Schneeschuh-Läufer findet im ewig eisigen Niemandsland zwischen Frankreich und der Schweiz die Leiche einer jungen Frau (Sophie Quinton). Die Tote nannte sich Candice, war die angebetete Provinzschönheit von Mouthe und hatte sich zur Reinkarnation von Marilyn Monroe hochstilisiert. Doch aus unerfindlichen Gründen tut der örtliche Polizeichef alle Indizien auf Mord ab und legt den Fall als Suizid ab. Der von einer Schreibblockade heimgesuchte Schriftsteller Rousseau (Jean-Paul Rouve) beginnt zu ermitteln und kommt einer höchst merkwürdigen Verkettung von Intrigen, Unglück und Verbrechen auf die Spur. Das filmische Resultat beantwortet die Frage „Who killed Marilyn?“ (Original: „Poupoupidou“) und meistert gekonnt die Balance zwischen Charakterstudie, traurigem Krimi und untergründiger Komik.

DVD-Box „Die Brücke“ – skandinavische Krimikost vom Feinsten

„Wahrheitswächter“ mordet im Akkord Ein Unbekannter legt mitten auf der Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden eine Frauenleiche ab – oder besser gesagt zwei: Die eine Hälfte des Leichnams stammt von einer dänischen, die andere von einer schwedischen Frau. Kurze Zeit darauf erhalten Medien und Polizei Bekenner-E-Mails eines „Wahrheitswächters“, der weitere Verbrechen ankündigt, um auf soziale Missstände in Skandinavien aufmerksam zu machen. Der dänische Kriminalist Martin Rhode (Kim Bodnia) und die etwas ausgetickte schwedische Kriminalistin Saga Noren (Sofia Helin) tun sich zusammen, um den Mörder zu stoppen – doch der scheint ihnen ständig einen Schritt voraus zu sein…

Schwedenkrimi „Nacht der Jäger“: Ein Dorf unter der Knute des Polizeichefs

In der schwedischen Provinz funktionieren die Dinge anders als im fernen Stockholm: Da schaut Mama schon mal weg, wenn Polizei-Chef Torsten (Peter Stormare, „Fargo“) ihren Sohn windelweich prügelt, da hält man das Maul, wenn die Polizei aus der großen Stadt nach Todesschützen fragt. Erik (Rolf Lassgård, „Wallander“) kennt das nur zu gut – er ist hier aufgewachsen und so schnell wie möglich in die Hauptstadt abgehauen, als er alt genug war. Jetzt ist er zurück, um als erfahrener Staatspolizist den Mord an der örtlichen Dorfschönline aufzuklären. Doch bald verfängt er sich in den Seilschaften seiner Jugend, in der alten Provinztyrannei…

Krimi „The Square“: Eine tödliche Tasche voll Dollar

Ray betrügt seine Frau und seine Firma, und seine Konkubine Carla ist nicht besser: Als die entdeckt, dass ihr krimineller Gatte Smithy eine Tasche voller australischer Dollar auf dem Dachboden daheim versteckt, packt sie die Geldgier und sie überredet Ray zu einem diabolischen Plan: Das Geld einsacken, Smithys Haus abfackeln, um dies zu verschleiern, und dann gemeinsam verschwinden. Das hört sich besser an als es funktioniert, denn als das Haus brennt, schläft Carlas Schwiegermutter unbeachtet darin und kommt um – die erste in einer langen Reihe von ungeplanten Todesfällen in „The Square“.

Krimi „Cold Fish“: Wer stört, wird Fischfutter

Der Zierfischhändler Syamoto ist ein Schwächling, wie er im Buche steht: Wenn ihn jemand anfährt, kuscht er, seine Frau lässt ihn nicht mehr ran und seine Tochter tanzt ihm auf der Nase rum Kein Wunder also, dass er sich dem konkurrierenden Zooladen-Besitzer Murata beugt, als der ihn zu gemeinsamen „Geschäften“ einlädt. Was Syamoto da noch nicht ahnt: Der Mann ist ein heimlicher Massenmörder, der gemeinsam mit seiner abgedrehten Freundin schon über 50 Leute abgemurkst hat. Wer Murata im Wege steht, wird vergiftet, in einer abgelegenen Kirche zerhackt und dann den Fischen zum Fraß vorgeworfen. Oder, wie der auf eine kindische Art gleichermaßen bösartige wie frohsinnige Mörder so gern sagt: „Keine Leiche – keine Probleme!“