Alle Artikel mit dem Schlagwort: Gier

Wer das Museum "Frohnauer Hammer" besucht, bekommt zumindest den kleinen Hammer in Aktion zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Hammer-Action im Erzgebirge

Ausflugstipp: Frohnauer Museums-Hammer zeigt live, wie Schmiede vor Jahrhunderten Werkzeuge formten Annaberg-Buchholz, 6. Mai 2016. „Bumm… Bumm-Bumm…“ Das erste Kind auf Papas Arm hält sich demonstrativ die Ohren zu. „Bumm… BUMM-BUMM-BUMM.“ Jetzt knallt der lange Holzhammer mit voller Wucht auf das Metall, immer wieder und wieder – und erfüllt die halbdüstere Schmiede mit ohrenbetäubendem Dröhnen. Im 17. Jahrhundert waren die meisten Schmiede mit Anfang 30 taub und körperlich vollkommen verbraucht, erzählt der Führer in der Museumsschmiede „Frohnauer Hammer“ in Annaberg-Buchholz routiniert und deutlich akzentuiert – und wohl jeder Besucher ist geneigt, ihm das zu glauben: Ohne Ohrenschützer ist der Lärm in dem höhlenartigen Gewölbe direkt am Fluss Sehma kaum länger als ein paar Minuten zu ertragen. Und die bloße Vorstellung, tagtäglich kiloschwere glühende Eisenteile nur mit Zange und Muskelkraft von den titanischen Öfen hinüber zu den drei wasserkraftbetriebenen Hämmern zerren zu müssen, lässt schaudern.

Roman „Der Wolkenatlas“: Mitchells raffinierte Zeit- und Weltmaschine

Der amerikanische Notar Adam Ewing schließt sich nach einer vergifteten Pazifikreise in San Francisco den Sklavenbefreiern an. 70 Jahre später liest der Dandy Robert Frobisher Ewings Tagesbuch, schreibt in Belgien eine Meisterkomposition und schießt sich eine Kugel durch den Kopf. Weitere 80 Jahre darauf liest Luisa Ray Roberts Briefe an dessen Liebhaber, den Physiker Sixsmith – der die Journalistin auf eine tödliche Bedrohung für San Francisco aufmerksam macht. In unserer Gegenwart bekommt Verleger Tim Cevendish ein Roman-Manuskript mit dem Titel „Luisa Rays erster Fall“, kurz bevor ihn Gier und sein Bruder in die Rentnerklapse einsperren. Rund 200 Jahre später bekommt die geklonte Bedienerin Sonmi 451 im von der Konzernokratie beherrschten Korea ein Filmfragment des „Grausigen Martyrium des Timothy Cavandish“ in die Hände und bricht aus ihrer Sklavenwelt aus. Eine Apokalypse später beten ein pazifistischer Stamm auf Hawai Somni als Göttin untergegangener Moral und Zivilisation an…All diese Menschen verbindet ein feines Gespinst aus Korrelationen über die Äonen und Kontinente hinweg – ein „Wolkenatlas“ aufsässiger Seelen, wie Robert Frobisher seine Meisterkomposition nannte und gleichzeitig Titel von David …

Gordon Gekko gegen Dieter Glanz – klaute Dieter Wedel von Oliver Stone?

Der eine Film gehört in der Zwischenzeit zu den Klassikern. Nicht umsonst erschien  ein Nachfolger. Die Rede ist von Oliver Stones „Wall Street“ und dem Komplott zwischen dem Finanzmogul Gordon Gekko und seinem Mit- und Gegenspieler Bud Fox. Bei dem zweiten Streifen wird erst noch die Zukunft zeigen, ob er sich in der deutschen Filmlandschaft auch langfristig als Klassiker etablieren kann. Auch in diesem Film geht es um Geld, um viel Geld. Dieter Wedel erzählt in seinem Film „Gier“ die Geschichte von Dieter Glanz und einem seiner Opfer, Andy Schroth. Erstaunlich sind bei beiden Filmen die direkten Parallelen, die man beim genaueren Hinsehen bemerkt. Man könnte fast denken, Dieter Wedel bediente sich bei Oliver Stone.