Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fritz Lang

Rabbi Löw (rechts) und sein Gehilfe erschaffen einen Golem, der die Juden und den kaiser versöhnen soll. Doch den künstlichen Menschen im Griff zu behalten, erweist sich als schwierig. Abb.: Ufa

Der Golem erwacht zu DJ-Klängen

Erste Dresdner Stummfilmtage verbinden deutsche Filmklassiker mit Live-Musik Dresden, 24. April 2016. Rabbi Löw erschafft aus Lehm einen Golem, einen künstlichen Menschen, um das Prager Juden-Ghetto zu schützen – und DJ D’dread legt dazu Disko-Mucke auf. Da stimmt was nicht, meinen Sie? Paul Wegeners Horrorfilm-Klassiker „Der Golem, wie er in die Welt kam“ (Deutschland, 1920) passt so gar nicht zum DJ-Pult? Warten wir es ab: Ende April 2016 haben die Dresdner die Chance, legendäre deutsche Stummfilm-Klassiker in variierender musikalische Live-Begleitung anzuschauen und sich selbst dazu eine Meinung zu bilden.

Wiederentdeckte Ur-Fassung auf DVD: Neuer Blick auf Metropolis

Darauf haben Filmfreunde schon lange gewartet: Die Murnau-Stiftung und Warner haben die kürzlich wiederentdeckte Urfassung von „Metropolis“ restauriert und nun auf DVD veröffentlicht. Die knapp zweieinhalbstündige Neuedition spiegelt den Fritz-Lang-Klassiker nahezu in der Version wieder, die 1927 Premiere hatte, bevor der Film von Paramount und der Ufa auf einen anderthalbstündigen Torso verstümmelt wurde. Die Rekonstruktion zeigt, dass „Metropolis“ ursprünglich mehr war als ein bloßer Science-Fiction-Film nach Golem- und Frankenstein-Muster war, sondern komplexer, thematisch breiter, imposanter aber auch – zumindest im ersten Drittel – kitschiger angelegt war als jene Versionen, die jahrzehntelang in den Kinos und im Fernsehen zu sehen waren. Die jetzt eingesetzten fehlenden Teile waren 2008 in Argentinien wiedergefunden worden.