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Auch Cicero - hier bei der Anklage von Catilina - teilte verbal rücksichtslos aus. Öffentliche Beleidigungen gehörten im antiken Rom gewissermaßen zum "guten Ton". Abb.: Fresko in der Villa Madama in Rom, 1888, Repro: Wikipedia, Public Domain

Antike Hassreden: Schon die alten Römer waren stolz auf ihre Beleidigungen

Dresdner Historiker: Schmähungen des Gegners schweißten Anhänger zusammen Dresden, 26. August 2018. Oft beklagen Internetnutzer, wie die Sitten im Internet verrohen,. Wer aber denkt, so etwas wie „Hate Speech“ (Hassrede) und andere Schmähungen („Invektiven“) habe es früher nicht gegeben, täuscht sich: Öffentliche Beschimpfungen, auch unter der Gürtellinie, gab es schon im antiken Rom, betont der Althistoriker Dr. Martin Jehne von der TU Dresden. „Heftige Abwertungen des politischen Gegners schweißten die Unterstützergruppe zusammen und sorgten für Aufmerksamkeit, Unterhaltung und Empörung – ähnlich wie Beleidigungen, Drohungen und Hate Speech heute im Internet.“

Etwa jeder achte Internetnutzer fürchtet sich vor Beleidigungen im Netz. Abb.: Heiko Weckbrodt

Shitstorm, Stinkefinger und Hassgesang

TU Dresden erforscht Beleidigungen von der Antike bis heute Dresden, 26. Mai 2017. Die „Shitstorms“ (Scheiße-Stürme) im Internet erscheinen uns oft als der Gipfel unflätiger Beleidigungs-Unkultur. Doch schon die alten Römer beharkten sich verbal sehr deftig: Raffiniert-beleidigend im Senat ebenso wie in vulgären Zurufen in den Armen-Gassen oder zotigen Graffiti an Tavernen und Bordellen.