Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bahnhof

Bagger reißen die Abstellhallen des Straßenbahnhofs Dresden-Tolkewitz ab. Foto: Peter Weckbrodt

Bagger reißen Straßenbahnhof Dresden-Tolkewitz ab

Ab März entsteht dort Sachsens teuerster Schulneubau Dresden. Nun wird es Ernst! Am ehemaligen Straßenbahnhof Dresden-Tolkewitz haben jetzt die Bagger das Kommando übernommen. In diesen Tagen können immer wiederkehrend vorzugsweise ältere Dresdner Bürger an den Bauzäunen beobachtet werden, die mehr oder weniger fassungslos das Geschehen zur Kenntnis nehmen. Da wird auch mal der Fotoapparat oder das Handy gezückt, um ein letztes Erinnerungsfoto von den leerstehenden Hallen zu schießen.

Der Bahnsteig A des Bahnhofs Friedrichstraße war ab dem Mauerbau für DDR-Bürger tabu. Foto: Lisa Lorenz, Michaela Caspar, aus: "Bahnhof der Tränen", Repro: hw

„Bahnhof der Tränen“: kafkaeskes Labyrinth im Herzen Berlins

Der Historiker Philipp Springer hat das Grenzregime und Leid am Bahnhof Friedrichstraße in einem reich illustrierten Sachbuch aufgearbeitet Er war fast drei Jahrzehnte lang der bizarrste, der traurigste Bahnhof Europas: Zwischen Mauerbau 1961 und Mauerfall 1989 ließen Reichsbahn, Stasi und Grenztruppen den S-und Fernbahnhof Friedrichstraße immer und immer wieder um, verwandelten ihn absichtlich in ein kafkaeskes Labyrinth, das kurze Verkehrswege nicht etwa fördern, sondern behindern sollte. Der Historiker Dr. Philipp Springer hat die verwundene Geschichte dieses Grenzbahnhofs an der Nahtstelle zwischen Ost und West recherchiert und in dem reich bebilderten und bemerkenswerten Band „Bahnhof der Tränen“ veröffentlicht.

Was? Nein! Doch! Louis de Funes wacht über den alten Leipziger Bahnhof in Dresden - als Graffiti. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdens Güter-Großbahnhof verschlang ganzes Dorf

„Vergessene Orte“: Leipziger Bahnhof in Dresden, Teil II Dresden, 11. Februar 2015: In unserer Serie „Vergessene Orte“ haben wir den wildromantisch überwucherten Leipziger Bahnhof in Dresden besucht und erzählen in Teil II unseres Berichts über dessen Zeit als großer Güterbahnhof – und die Perspektiven für die heutige Bahnbrache. Vom Ortsgüterbahnhof ans Elbkai oder ins Industriegelände So sind vom früher hier ebenfalls vorhandenen, für Dresden wichtigen Ortsgüterbahnhof kaum noch Reste sichtbar. Das Aufkommen an Waggons für die Be- und Entladung für die örtlich vorhandene Industrie war bis zur Wende in der DDR groß. Einer der bedeutendsten Bahnkunden war die 1854 auf Neudorfer Flur gegründete Dresdner Niederlassung des Unternehmens Villeroy & Boch, zuletzt den Dresdnern als VEB Sanitärporzellan bekannt. Villeroy & Boch erlangte beispielsweise durch die Ausstattung von Pfunds Molkerei auf der Bautzener Straße geradezu Weltberühmtheit.

Das ehemalige Empfangsgebäude des alten Leipziger Bahnhofs in Dresden verfällt. Foto: Heiko Weckbrodt

Verlorene Orte: Der alte Leipziger Bahnhof in Dresden

Teil I: Einst Sachsens Einstieg in das Eisenbahn-Zeitalter, dann Umschlagplatz für Massenmord, heute ein wildes Biotop Dresden, 10. Februar 2015: Für unsere Serie „Verlorene und vergessene Orte“ haben wir diesmal den alten Leipziger Bahnhof in Dresden besucht. Richtig runtergekommen ist das, was sich dem Betrachter unfern des heutigen Neustädter Bahnhofs zeigt: Dort stand einst Dresdens erster Bahnhof überhaupt, brach Sachsen auf ins Eisenbahn-Zeitalter. Später, als der Neustädter Bahnhof diese Rolle übernahm, wurde das riesige Areal jahrzehntelang als Güterbahnhof genutzt – und heute wuchern Büsche und Sträucher durch die einst so repräsentativen Bauten.