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Kreuzchor singt im Hauptbahnhof Dresden

Dem Dresdner Kreuzchor gehören heute ungefähr 150 Kruzianer – so werden die Chormitglieder genannt – an, die als gemischt-stimmiger Knabenchor (Sopran/ Alt/ Tenor und Bass) musizieren. Die Größe der Besetzung richtet sich nach den aufzuführenden Werken. Zu Gastspielen reisen etwa 80 Kruzianer. Foto: PROmotion DD

Dem Dresdner Kreuzchor gehören heute ca. 150 Kruzianer – so werden die Chormitglieder genannt – an, die als gemischt-stimmiger Knabenchor musizieren. Die Größe der Besetzung richtet sich nach den aufzuführenden Werken. Zu Gastspielen reisen etwa 80 Kruzianer. Foto: PROmotion DD

Dresden, 15. Februar 2015: Sie sind begehrt, berühmt und ein internationales Aushängeschild für Elbflorenz: Der Dresdner Kreuzchor gibt am 21. März 2015 ein kostenfreies Konzert im Dresdner Hauptbahnhof.

Der Dresdner Kreuzchor gehört zu den berühmtesten Knabenchören der Welt. Demnächst geben die Kruzianer das dritte Stadtkonzert im Dresdner Hauptbahnhof. Unter Leitung von Kreuzkantor Roderich Kreile laden die Kruzianer am 21. März in die altehrwürdige Bahnhofshalle. Die jungen Choristen werden mit ihrer „eigenen“ Straßenbahn vorfahren und sich pünktlich 10 Uhr auf der Freitreppe unter der großen Bahnhofsuhr versammeln.

„Wir verstehen uns als Chor für alle Dresdner“, erklärte Christian Schmidt, Sprecher des Kreuzchores. Der Gesang solle auch für Menschen zugänglich sein, die nicht in die Kirche gehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Chor in der Bahnhofshalle gesungen. Dabei kamen so viele Menschen, dass die Zuhörer in den Seitengängen verharrten, nur um den Chor zu hören. „Es ist eine schöne Erfahrung für die Kruzianer, auch einmal Zuspruch von anderer Stelle zu erhalten“, erklärte Schmidt.

Hauptbahnhof als Konzertsaal

Doch funktioniert das überhaupt akustisch? Ein Konzert im Hauptbahnhof bei laufendem Verkehr? „Der Hauptbahnhof Dresden ist der ideale Konzertsaal“, erklärt Sprecher Schmidt. In der Kuppelhalle entfalte sich eine hervorragende Akustik. „Nicht umsonst galten die Bahnhöfe einmal als Kathedralen der Moderne.“ Der Kreuzkantor Kreile jedenfalls war nach dem letzten Konzert im Bahnhof so begeistert, dass er es schon allein wegen der Akustik wiederholen wollte.

Zum Konzert 2014 kamen so viele Menschen zum Kreuzchor in die Dresdner Bahnhofshalle, dass selbst an den  Seiteneingänge und den Treppen wenig Platz blieb. Foto: PROmotion DD

Zum Konzert 2014 kamen so viele Menschen zum Kreuzchor in die Dresdner Bahnhofshalle, dass selbst an Seiteneingänge und Treppen wenig Platz blieb. Foto: PROmotion DD

Volkslieder als zentrales Sujet

In dem knapp einstündigen Konzert des Kreuzchores sind vor allem bekannte Volkslieder zu hören. Den Abschluss wird die bekannte Volkweise „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Dieses Volkslied geht auf Anton Wilhelm von Zuccalmaglio zurück und wurde 1840 erstmals veröffentlicht.

In 80 Jahren 800 Tonaufnahmen

Der Dresdner Kreuzchor ist einer der ältesten Knabenchöre Europas. Er zählt zu den künstlerisch höchst anerkannten Ensembles seiner Art. Den exzellenten Ruf der Kulturmetropole Dresden verbreitet er als einer ihrer profiliertesten Botschafter in alle Welt. Mehrmals im Jahr begibt sich der Kreuzchor auf nationale und internationale Konzerttourneen. Regelmäßig wird der Chor zu Fernseh- und Rundfunkaufnahmen verpflichtet. In mehr als 80 Jahren sind dabei über 800 Tonaufnahmen aus aller Welt entstanden. Werke aus nahezu allen Epochen der Musikgeschichte wurden seitdem aufgenommen und liegen heute als CDs bei Berlin Classics, Capriccio, Teldec und der Deutschen Grammophon Gesellschaft vor.

Kreuzchor feiert 800. Geburtstag im nächsten Jahr

Neben seinen internationalen Auftritten ist der Chor nach fast 800 Jahren bis heute eng mit der Dresdner Kreuzkirche verbunden. Die Hälfte aller Vespern und Gottesdienste in einem Kirchenjahr werden von dem berühmten Chor musikalisch gestaltet. Bis zu 3000 Menschen besuchen die Konzerte und liturgischen Dienste regelmäßig. Im kommenden Jahr feiert der Dresdner Kreuzchor seinen 800. Geburtstag. Autorin: Katrin Tominski

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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