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Digitaler Zwilling hilft Dresden fortan bei Starkregen-Vorsorge

Der digitale Zwilling der Stadt Dresden soll Starkregen und dessen Folgen simulieren. Abb.: Virtual City Systems

Der digitale Zwilling der Stadt Dresden soll Starkregen und dessen Folgen simulieren. Abb.: Virtual City Systems

Uni-Forscher Backhaus entwickelt Simulation der Stadt als Web-App

Dresden. 21. September 2024. Ein digitaler Unwetter-Zwilling soll Dresden in Zukunft helfen, sich besser auf Unwetter und Hochwasser vorzubereiten. Dieses virtuelle Ebenbild der Stadt hat das Dresdner „Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik“ (IWD) nun programmiert, damit sich Stadtplaner, Häuslebauer und andere Akteure damit besser für Starkregen rüsten können, die sich in Deutschland und Sachsen inzwischen häufen. Dies geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor.

Als Frühwarnsystem für Starkregenereignisse und Planungsinstrument gedacht

„Ziel des Projekts ist es, ein leistungsfähiges System zu schaffen, das sowohl als Frühwarnsystem für Starkregenereignisse sowie auch als Planungsinstrument zur Anpassung an den Klimawandel genutzt werden kann“, erklärt Entwickler Lars Backhaus.

Entstanden ist der „Urbane Digitale Starkregenzwilling“ im Rahmen des es Modellprojekts „Smart City Dresden“. Er liege nun als prototypische „App“, die als 3D-Programm im Internetbrowser läuft, auf Basis freier und offener Software vor, informierte die Uni. „Mit der App können Nutzerinnen künftig Starkregenereignisse simulieren, Informationen über Gefährdungslagen erhalten und auf dieser Grundlage Schutzmaßnahmen vorbereiten.“ Damit sind Simulationen für ganze Stadtgebiete, aber auch für konkrete Bauwerken wie Brücken oder Häuser erstellen. „Dies erlaubt es der Stadt, präzise Daten zur Überflutungsgefährdung zu erhalten und so im Katastrophenfall schneller reagieren zu können“, heißt es von den Forschern.

Wasserstandsabfrage an einem Gebäude bei einem Extrem-Starkregenereignis. Abb.: Virtual City Systems

Wasserstandsabfrage an einem Gebäude bei einem Extrem-Starkregenereignis. Abb.: Virtual City Systems

Eingeflossen in den digitalen Zwilling der Stadt sind geografische Daten, topografische Merkmale Dresden und städtische Informationen wie etwa Straßen- und Gebäudetypen sowie hydrologische und hydrodynamische Daten. Im laufenden Betrieb fragt der Zwilling dann Niederschlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes ab. So kann der digitale Zwilling auch simulieren, wie, wo und wie schnell Regenwasser in der Stadt abfließt.

Ab dem Frühjahr 2025 soll die Plattform auch öffentlich zugänglich sein. Ende 2026 soll der Zwilling dann komplettiert sein.

Quelle: TUD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt