Die vergangenen zwei bis drei Jahre waren für die Hersteller von PC-Komponenten goldene Zeiten. Millionen Menschen waren aufgrund der Pandemie angehalten, zu Hause zu bleiben, und so gewannen die ohnehin schon beliebten Computerspiele nochmals deutlich an Popularität. Nicht immer mussten es dabei AAA-Titel sein. Auch Casinospiele wurden und werden noch immer häufig frequentiert, was vermutlich mit den allerorts angebotenen Promotionen zusammenhängt, die den Nutzern beispielsweise gratis Freispiele ohne Einzahlungversprechen. Sonderlich anspruchsvoll sind Slots und Kartenspiele jedoch nicht, was die Leistungsfähigkeit der Hardware betrifft.
Ganz anders sieht es allerdings bei Spielen aus, die den sogenannten Core-Gamer interessieren. Aktuelle Produktionen wie Forspoken oder Hogwarts Legacy fordern auch die stärksten Systeme heraus, so dass momentan viele Spieler überlegen, ihren alten Rechner mit neuen Teilen aufzurüsten oder sich am besten gleich komplett neue Hardware zuzulegen. Die Zeit dafür scheint optimal zu sein, denn sowohl im Bereich der Prozessoren als auch bei den Grafikkarten haben die Big Player der Branche kürzlich ihre neuesten Entwicklungen vorgestellt.
Wer sich aktuell einen neuen Rechenknecht zusammenstellen oder fertig konfiguriert kaufen möchte, steht daher vor der Frage, welcher Plattform er den Vorzug geben soll. AMD und Intel haben nämlich nicht nur starke CPUs, sondern auch neue Chipsätze auf den Markt gebracht. Zudem konkurriert AMD im Bereich der Grafikbeschleuniger mit Nvidia. Wir wollen deshalb versuchen, etwas Klarheit zu schaffen, um Unentschlossenen bei ihrer Entscheidung zu helfen.
AMD oder Intel – Wer bietet die bessere Performance?
Im Duell um die Leistungskrone liefern sich Intel und AMD bei den Prozessoren derzeit ein spannendes Rennen. Während Intel im Herbst 2022 mit seiner 13. Generation Core, die intern den Namen Raptor Lake trägt, einen durchaus fulminanten Start hingelegt hat, versucht AMD mit Ryzen 7000 und Zen-4-Architektur dem übergroßen Rivalen aus Kalifornien Marktanteile abzuluchsen. Beide Hersteller liefern mit ihren neuesten CPUs hervorragende Produkte ab. Allerdings sind auch die Vorgänger AMD Ryzen 5000 und Intels 12. Generation Core noch immer mehr als brauchbar.
Soll der neue Rechner nach Möglichkeit kein allzu großes Loch in die Brieftasche reißen, führt kein Weg an den Prozessoren der letzten Generation vorbei, denn die aktuellsten Modelle lassen sich die beiden Kontrahenten gut bezahlen. Für Gamer ist hier der AMD Ryzen 7 5800X3D sicherlich die beste Wahl, denn mit seinem gestapelten L3-Cache bietet er in Spielen eine enorme Performance, die selbst gegen Intels Raptor Lake bestehen kann.
Duell auf Augenhöhe
Bei den neuen CPUs sind die Leistungsunterschiede zwischen beiden Herstellern nur marginal. Den Core i-13000-Prozessoren von Intel bescheinigt man eine spürbar höhere Leistung in Spielen, wohingegen AMD mit Ryzen 7000 bei Anwendungen bessere Ergebnisse erzielt. Was die Spieleleistung angeht, liegt der blaue Riese derzeit also vorn, doch in Kürze wird es noch einmal spannend werden, wenn AMD Ende Februar mit den X3D-Varianten seiner Ryzen 7000-Prozessoren um die Ecke kommt. Schon mit dem bereits genannten Ryzen 7 5800X3D gelang dem Hersteller ein Achtungserfolg, die demnächst erscheinenden Nachfolger könnten Intel die Krone in Sachen Spiele-Performance nun bald wieder entreißen.
Es muss dabei aber festgehalten werden, dass eine Ryzen 7000X3D-CPU kein Schnäppchen sein wird. Selbst der Vorgänger ist noch immer verhältnismäßig teuer, so dass man für die Neuvorstellungen erst recht tief in die Tasche greifen müssen wird. Überhaupt hat AMD momentan mit enttäuschenden Verkaufszahlen zu kämpfen, was mit den hohen Kosten für den Aufbau eines aktuellen Ryzen-Systems zusammenhängt.
Nicht nur die CPU ist entscheidend
Zu einem PC gehören neben dem Prozessor nämlich noch einige weitere Komponenten. Zu nennen sind hier vor allem das Mainboard, in das die CPU eingesetzt wird, und der Arbeitsspeicher. Für beides gibt es neue Technologien, doch Chipkrise und Lieferengpässe haben ihre Spuren auf dem Markt hinterlassen. So sind Mainboards mit neuen Chipsätzen und DDR5-Speichermodule bei Weitem nicht so günstig zu erstehen wie die Komponenten der vergangenen Jahre. Allerdings müssen gerade Gamer häufig auf jeden Euro achten, weshalb es leider nicht immer die aktuellste Hardware sein darf.
In dieser Hinsicht bietet Intel einen großen Vorteil, denn Raptor Lake ist noch auf alten Mainboards lauffähig und unterstützt zudem den deutlich günstigeren DDR4-Speicher. Man hat also die Möglichkeit, auf einen Prozessor der neuesten Generation aufzurüsten, ohne gleich den gesamten Unterbau austauschen zu müssen. Ein Leistungsunterschied zum DDR5-Speicher ist dabei kaum festzustellen. Wer sich hingegen ein System mit Ryzen 7000 zusammenstellen möchte, muss zwingend sowohl ein aktuelles Mainboard als auch DDR5-Module kaufen, was für den schmalen Geldbeutel zahlreicher Zocker einfach zu viel ist.
Für Gamer wichtig: Die Grafikkarte
Grafikkarten sind grundsätzlich dafür zuständig, Ausgaben auf einem Monitor zu erzeugen, auch wenn die meisten von ihnen viel mehr tun. Sie nehmen außerdem Berechnungen komplexer 3D-Strukturen vor, versehen Oberflächen mit hochauflösenden Texturen, beleuchten alles und stellen Schatten physikalisch korrekt dar. In vielen modernen CPUs steckt bereits eine Grafikeinheit, die für Office-Anwendungen und wenig anspruchsvolle Spiele mehr als ausreichend ist. Für Gamer ist deren Leistung jedoch nicht ansatzweise stark genug. Sie benötigen einen speziellen Grafikbeschleuniger, damit die aufwendig gestalteten Welten und Charaktere in guter Auflösung und mit hohen Bildwiederholraten dargestellt werden können.
Auch in diesem Bereich hat AMD passende Produkte im Portfolio, der größte Kontrahent heißt hier allerdings Nvidia. Seit etwa einem Jahr mischt zwar auch Intel im Grafikkartenmarkt mit, doch der Hersteller steht noch am Anfang seiner Entwicklungen und kann mit seinen Produkten Arc A750 und A770 hinsichtlich Leistung und Software noch nicht ganz mithalten. Allerdings sind die beiden Mittelklasse-Karten nach anfänglichen Problemen inzwischen echte Alternativen, und zwar nicht nur preislich. Gerade im Spezialgebiet Raytracingbeweist Intel viel Kompetenz und liefert gute Ergebnisse.
Nvidia und AMD beherrschen noch immer den Markt
Enthusiasten greifen aber nach wie vor zu Nvidia oder AMD. Für viele gleicht die Entscheidung für die Karten des einen oder des anderen Herstellers noch immer einem Glaubensbekenntnis. Gegen Markentreue ist zwar prinzipiell nichts einzuwenden, cleverer ist es jedoch, einen Grafikbeschleuniger anhand objektiver Fakten zu wählen. Der Preis ist es allerdings nicht mehr, hier liegen beide Marken inzwischen gleichauf. Auch bei der Bildqualität gibt es heute kaum noch Unterschiede.
Was bleibt, sind Rasterizing-Leistung, Upscaling-Technologien und Raytracing-Performance. Während die beiden Erstgenannten für eine höhere Bildwiederholrate zuständig sind, sorgt Raytracing für eine realistischere Darstellung von Licht und Schatten. Wer auf das rechenintensive Raytracing nicht verzichten kann, sollte sich auf jeden Fall eine Nvidia-Karte der RTX 4000-Serie zulegen, ansonsten tut es auch eine AMD Radeon RX der 6000er oder 7000er-Serie.
Nicht am falschen Ende sparen: Die Festplatte
Daten brauchen heutzutage nicht nur viel Platz, sie müssen, gerade aufgrund ihrer Fülle, auch schnell gelesen und geschrieben werden können. Eine klassische Festplatte mit Schreib-Lese-Kopf und sich drehenden Teilen ist daher keine Option mehr. Sie ist viel zu langsam, zu laut und nimmt zu viel Platz im Gehäuse ein. In modernen Rechnern sollte daher immer eine SSD (Solid State Drive) stecken, optimalerweise eine sehr schnelle. Eine SSD im M.2-Format ist dabei nicht nur flott unterwegs, sondern auch so klein, dass sie bequem auf dem Mainboard Platz findet. Eine Montage im PC-Gehäuse erübrigt sich so.
Bei Fertig-PCs genau hinschauen
Jeder hat seine ganz eigenen Interessen. Manch einer liebt Literatur, andere sind dem Sport zugeneigt, und Spielernaturen fragen sich: Was sind Slots? Aber nur die wenigsten kennen sich genau mit Computer-Hardware aus und wissen, worauf sie beim Kauf eines PCs achten müssen. Momentan versuchen die meisten Händler beispielsweise, ihre Lager zu leeren und bieten deshalb häufig veraltete Komponenten an. Daher gilt es, auf die Details zu achten. Am besten bittet man im Zweifelsfall bei Freunden, die sich in diesem Bereich gut auskennen, um Hilfe.
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