Xenon Dresden beantwortet Fachkräfte-Engpässe mit Akquise in Schulen, mehr Lehrstellen und Hightech-Lockungen
Dresden, 22. Dezember 2017. Angesichts wachsender Fachkräfte-Engpässe in der Industrie sind kleine und mittlere Unternehmen gut beraten, bereits früh in die Nachwuchs-Gewinnung einzusteigen. Diese Erfahrung hat auch der Anlagenhersteller Xenon gemacht. „Diese Engpässe haben sich für uns als Wachstumsbremse erwiesen“, berichtet Hartmut Freitag, der gemeinsam mit Tobias Reißmann das Dresdner Automatisierungs-Unternehmen leitet. „Wir haben deshalb nun unsere Lehrlingsausbildung stark erweitert und unsere Erfahrungen aus der Ingenieur-Akquise genutzt.“
Ingenieurquell bereits durch Diplomanden-Betreuung erschlossen
Denn Xenon war seit der Gründung kurz nach der Wende stets ein entwicklungslastiges Unternehmen, viele Anlagen waren und sind Einzelanfertigungen. Um dafür die richtigen Ingenieure zu gewinnen, kooperiert Xenon seit Jahren mit der TU und anderen Hochschulen. Alle Seiten haben davon einen Nutzen: Diplomanden können im Betrieb praxisnah ihre Abschlussarbeiten bearbeiten und ausloten, ob sie in dieser Firma eine Karriere beginnen wollen. Und Xenon findet so seit Jahren immer wieder hochqualifizierte junge Spezialisten, die durch die Zeit im Betrieb bereits wissen, wie der Wind in der Praxis weht. Und da für die vielzitierte „Generation Y“ mehr haben will als bloß einen lebenslangen Job, bietet Xenon der Belegschaft zum Beispiel Ernährungsberatungen, Wirbelsäulen-Gymnastik und andere Kurse, die gleich im Gewerbegebiet angeboten werden.
Lehrstellen aufgestockt, Akquise in den Schulen
Aber Ingenieure sind eben nicht alles: „Wir hatten zuletzt auch immer mehr Probleme, zum Beispiel Mechatroniker für die Montage zu gewinnen“, erzählt Freitag. Und weil die Auftragsbücher proppenvoll sind, gerierte sich dies zu einem echten Problem. Daher bildet Xenon nun selbst mehr Lehrlinge aus. Derzeit sind dies zwölf Azubis auf 250 Mitarbeiter in Dresden. Und: Das Unternehmen präsentiert sich auf Berufe-Messen wie der „Karrierestart“, geht aber selber auch in die Schulen, um im Rahmen der Berufsberatung Mädchen wie Jungen für eine Lehre in der Industrie zu animieren.
Mechatroniker hat heute Smartphone statt Feile in der Hand
Dabei zahle sich die Hochtechnologie-Orientierung im Betrieb aus, meint Freitag: „Mit Robotern, Digitalisierung und Industrie 4.0 kann man junge Leute, die mit dem Smartphone aufwachen, sehr wohl locken“, meint er. „Wir versuchen den Schülern klarzumachen: Der Mechatroniker von heute hat nicht die Feile, sondern das Smartphone in der Hand.“
Autor: Heiko Weckbrodt
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