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Leser sollen mit Rechenzeit für Online-Beiträge zahlen

Statt mit "echtem" Geld sollen Leser und Zuschauer im Internet durch Rechenzeit, die in Krypto-Geld umgerubelt wird, die Blogger und Online-Journalisten bezahlen, schlägt Prof. Alex Biryukov von der Universität Luxemburg vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Statt mit „echtem“ Geld sollen Leser und Zuschauer im Internet durch Rechenzeit, die in Krypto-Geld umgerubelt wird, die Blogger und Online-Journalisten bezahlen, schlägt Prof. Alex Biryukov von der Universität Luxemburg vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Luxemburger Konzept: „Gefällt mir“ wird per Micro Payment in Krypto-Geld umgerubelt

Luxemburg, 17. Mai 2015. Luxemburger Forscher haben ein Konzept vorgestellt, wie Blogger und andere Online-Kreative von den Internet-Nutzern bezahlt werden könnten, ohne die Kostenlos-Kultur im Netz in Frage zu stellen: Die Leser bzw. Zuschauer könnten demnach anonymisiert etwas Rechenzeit ihres Computers zur Verfügung stellen, wenn sie zum Beispiel unter einem Video oder einem Online-Artikel auf „Gefällt mir“ drücken, schlägt der Kryptologe Prof. Alex Biryukov von der Uni Luxemburg vor. Diese Rechenzeit würde dann durch Verwalter virtueller Krypto-Währungen wie „Bitcoin“ genutzt und als Mini-Zuwendung an den Inhalte-Autor ausgezahlt.

Mikro-Transfers über Anonymisierungs-Netzwerke

Prof. Alex Biryukov. Foto: Uni Luxemburg

Prof. Alex Biryukov. Foto: Uni Luxemburg

„Jede dieser Transaktionen wäre nur eine Mikrozahlung von Bruchteilen eines Cents, aber dies könnte eine wichtige Einnahmequelle für besonders populäre Inhalte-Ersteller werden“, schätzte Prof. Alex Biryukov ein. Er habe auch eine Lösung gefunden, um die „Überweisung“ vollkommen anonymisiert abzuwickeln, nämlich über Zertifikate, die über Verschleierungs-Netzwerke wie „Tor“ versandt werden.

Der Spender würde nach Biryukovs Konzept lediglich zehn bis 20 % seiner PC-Rechenleistung für eine gewisse Zeit abzwacken, was bei modernen Mehrkern-Prozessor-Systemen gar nicht spürbar wäre. In der Summe seien diese kleinen Rechenzeit-Scheiben aber für virtuellen Währungsdienstleister gut verwertbar, um zum Beispiel komplexe Rechenaufgaben etwa in der Buchhaltung von Kunden zu erledigen.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt