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Terroristen nutzen schwache selbstgebastelte Verschlüsselungen

Abb.: Woodwalker/ Wikipedia

Abb.: Woodwalker/ Wikipedia

Wien, 25.11.2011: Viele Terroristen verwenden – wohl aus Angst vor staatlichen Hintertüren – keine der etablierten starken Kodiersysteme in ihren E-Mail-Verkehr, sondern setzen auf selbstgestrickte Verschlüsselungs-Algorithmen, die allerdings leicht knackbar sind. Das erklärte der Journalist und Computerforensiker Duncan Campbell auf der Sicherheitskonferenz „DeepSec“ in Wien.

In seinem Leitvortrag „How Terrorists Encrypt“ referierte Campbell, dass moderne Terroristen herkömmliche Kanäle wie E-Mail über öffentliche Provider zur Kommunikation nutzen – meist ohne besondere Verschlüsselungen. Techniken wie PGP oder Truecrypt kämen nur sporadisch zum Einsatz, heißt es in einer Zusammenfassung der DeepSec-Organisatoren. „Generell misstrauen Terroristen den Techniken und setzen auf eigene, sehr unzureichende Lösungen der Kryptografie.“ So sei ein hochrangiger Al-Kaida-Vertreter wenige Wochen nach einer E-Mail-Konversation festgenommen worden, weil er auf Anraten seiner Chat-Partner auf das Verschlüsselungsverfahren AES verzichtet hatte.

Duncan Campbell beschäftigt sich laut Angaben der Konferenzorganisatoren bereits seit Jahrzehnten mit Computerkriminalität, Geheimdiensten und Terrorismus.So habe Campbell 1988 die Existenz des „Echolon“-Überwachungsprogramms der NSA enthüllt und den Echelon-Bericht für die EU mitverfasst. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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