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Kohlenstoff statt Silizium: IBM zeigt Graphen-Chips

Graphen-Modell: Jedes Kohlenstoff-Atom hat drei Nachbarn in der 2. Dimension. Abb.: AlexanderAlUS/Wikipedia

Graphen-Modell: Jedes Kohlenstoff-Atom hat drei Nachbarn in der 2. Dimension. Abb.: AlexanderAlUS/Wikipedia

Washington, 19.9.2011: Der Elektronikkonzern IBM will auf einer Fachkonferenz im Dezember in Washington 2-Gigahertz-Chips auf Basis des „Wundermaterials“ Graphen zeigen. Die Wafer-Scheiben mit den Kohlenstoff-Halbleitern wurden größtenteils mit Prozessen aus klassischen Chipfabriken hergestellt. Das berichtet der Branchendienst „EE Times„.

Graphene sind eine Art Zwischenform zwischen Bleistift-Graphit und Diamanten: In ihnen verketten sich Kohlenstoff-Teilchen wabenförmig , aber nur in zwei Dimensionen – und dies wiederum lediglich eine Atomlage „dick“. Rollt man sie zusammen, entstehen Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Neben vielen anderen erstaunlichen Eigenschaften leiten Graphene Strom rund 40 mal besser als Silizuium-Halbleiter. Es gilt als theoretisch denkbar, dass sie Silizium als Chip-Basismaterial ablösen könnten und Prozessoren ermöglichen könnten, in denen die Transistoren aus einzelnen Atomen konstruiert werden und Schaltgeschwindigkeiten bis 500 Gigahertz erlauben.

Auf dem Weg zu einem massentauglichen Herstellungsprozess hat IBM nun einen wichtigen Schritt getan: Der Konzern hat nicht nur funktionsfähige Transistoren aus Graphen konstruiert, sondern einen ganzen Frequenzwandel-Prozessor und dies in einem CMOS-ähnlichen Standard-Prozess. Dennoch sind noch zahlreiche Probleme zu lösen, zum Beispiel Kosten, massenhafte Fertigung einlagiger Graphene und dergleichen mehr.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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