Wirtschaft

Dresdner Automatisierer hoffen auf Aufträge in den USA

In Chipfabriken ist Präzision gefragt. Abb.: Roth & Rau / Ortner

In Chipfabriken ist Präzision gefragt – und darauf haben sich die Automatisierer bei Roth & Rau in Dresden spezialisiert.. Abb.: Roth & Rau / Ortner

Mittelständler aus Sachsen wollen im Netzwerkverbund auf dem amerikanischen Markt punkten

Hillsboro/Dresden, 24. September 2015. Mit Blick auf die erstarkende amerikanische Halbleiterindustrie, in der Fusionen im großen Stile im Gange sind, hoffen Dresdner Automatisierungs-Unternehmen auf neue Aufträge aus den USA. Sie wollen dabei einerseits mit Know-How punkten, das sie bei der nachträglichen Hochautomatisierung zum Beispiel der Chip-Fabriken von Infineon und Globalfoundries in Sachsen gesammelt haben. Andererseits haben sich die seit der Wende gewachsenen spezialisierten Mittelständler aus Dresden zu einem Netzwerk „Automation Network Dresden“ (AND) zusammengeschlossen, um im Verbund auch komplexere Automatisierungs-Aufträge akquirieren zu können.

Inzwischen auch Xenon an Bord, HAP schluckt Roth & Rau

Zum „AND“ gehören fünf Dresdner Automatisierungsspezialisten: HAP GmbH, Roth & Rau – Ortner, AIS Automation Dresden, SYSTEMA und – seit einigen Monaten – die XENON Automatisierungstechnik. Zwei dieser Unternehmen sind kürzlich noch enger zusammengerückt: HAP hat inzwischen Roth & Rau Dresden sowie deren US-Tochter übernommen.

Xenon-Praktikantin Kristin Hofestädt justiert den Lasersensor einer Anlage in der Endmontage. Foto: Heiko Weckbrodt

Xenon-Praktikantin Kristin Hofestädt justiert den Lasersensor einer Anlage in der Endmontage. Foto: Heiko Weckbrodt

Gute Resonanz auf erste gemeinsame Automatisierungs-Konferenz in Hillsboro

Und die ersten gemeinsamen Schritte des sächsischen AND-Netzwerkes auf US-Boden stimmen laut eigenen Angaben hoffnungsvoll: Erstmals hatten die fünf Partner zusammen die Automatisierungs-Konferenz „1. Innovationsforum for Automation USA“ in Nordamerika ausgerichtet und die Resonanz in Hillsboro sei ausgesprochen gut gewesen, schätzte ein AND-Vertreter ein: Der Chipkonzern Intel und der Halbleiterdachverband SEMI agierten als Gastgeber beziehungsweise Schirmherr.

Heinz Martin Esser. Abb.: Silicon Saxony

Heinz Martin Esser. Abb.: Silicon Saxony

„Wir haben uns voller Zuversicht mit unserem bewährten Konzept für das Innovationsforum auf einen neuen Markt gewagt, man fühlt sich ein bisschen wie Christoph Columbus“, erklärte „Roth- & Rau“-Chef Heinz Martin Esser, der auch Vorstand des sächsischen Hightech-Verbandes „Silicon Saxony“ ist. „Die positive Resonanz der über 70 Teilnehmer hat gezeigt, dass das Konzept hier gut funktioniert und wir können uns vorstellen, 2016 an diesen Erfolg mit einem zweiten US-Forum anzuknüpfen.“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt