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Südcampus der TU Dresden kommt erneut auf Prüfstand

Blick in die Baugrube des Dresdner Supercomputerkomplexes - im Hintergrund die TU-Fakultät für Informatik. Foto: Heiko Weckbrodt

Blick in die Baugrube des Dresdner Supercomputerkomplexes – im Hintergrund die TU-Fakultät für Informatik. Foto: Heiko Weckbrodt

Neue Stadtratsmehrheit könnte Ausbaupläne beschneiden

Dresden, 4. September 2014: Die geplante Erweiterung der TU in Richtung Südhöhe wird im neuen Stadtrat wahrscheinlich beschränkt. Eine entsprechende Initiative hat Albrecht Pallas angekündigt. Erwurde kürzliuch in den Landtag gewählt,  sitzt für die SPD im Stadtrat und die hat mit ihren neuen Bündnispartnern von Linken, Grünen und Piraten jetzt die Mehrheit im Plenum.

Demnach soll die Uni darauf festgelegt werden, nicht ganz bis an die Bergstraße heranzubauen und über die Nöthnitzer Straße hinaus höchstens in zweiter Reihe gen Süden zu expandieren. Dies sei ein vernünftiger Kompromiss zwischen den berechtigten Erweiterungswünschen der Forscher und den Anwohner- und Umwelt-Interessen, meint Pallas.

Forscher: wir brauchen aber Entwicklungs-Perspektive

So soll das neue Physik- und Elektronikinstitut aussehen. Visualisierung: Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner,

So soll das neue Physik- und Elektronikinstitut aussehen. Visualisierung: Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner,

Die TU gibt allerdings zu bedenken, dass sie als Exzellenz-Uni eine Entwicklungsperspektive brauche – auch baulich. „Eine enge Verflechtung und Synergieeffekte zwischen Forschung und Lehre gehören zu unserer Exzellenz-Initiative“, betonte TU-Sprecher Mathias Bäumel. Diese kurzen Wege seien nicht nur ideell gemeint, sondern auch räumlich. Daher sei es sinnvoll, künftige Erweiterungsbauten dicht an den heutigen Uni-Camus anzudocken. „Freilich wird objektiv zu prüfen sein, ob wir dafür tatsächlich auch in dritter Reihe bauen müssen“, sagte Bäumel.

Der noch im alten Stadtrat angeschobene Rahmenbauplan für den künftigen „Campus Süd“ der TU sah vor, auch noch eine dritte Gebäudereihe in Richtung Südhöhe zuzulassen und das ganze Areal bis an den Rand der Bergstraße zu verdichten. Die meisten dieser Bauprojekte werden indes erst in fünf bis 15 Jahren konkret.

Dieser Plan war auf Proteste von Anwohnern und Umweltpolitikern gestoßen. Sie fürchten, dass dadurch das Verkehrsaufkommen und die Parkplatz-Not in der Gegend weiter zunimmt, andererseits Frischluftschneisen gen Innenstadt zugebaut werden. Die Uni und andere Institute hatten bereits in den vergangenen Jahren begonnen, an der Südseite der Nöthnitzer Straße zu bauen. Diese hat sich dadurch zu einer „Forschungsmeile“ der Natur- und Computerwissenschaften entwickelt. Dazu gehören etwa die Planck-Institute, die neue TU-Informatik-Fakultät, das Hartmann-Elektroniktechnikum und der entstehende Supercomputer-Komplex der Uni.

Zudem gibt es auch von städtischer Seite Ideen, das Areal dichter zu bebauen. Die Wirtschaftsförderer hegen zum Beispiel den Plan, ein weiteres kommunales Technologiezentrum auf einem Vattenfall-Grundstück an der „Nöthnitzer“ zu errichten, um TU-Ausgründungen zu unterstützen. Wann dieses Projekt realisiert wird, ist aber unsicher: Erst kürzlich hatte das Wirtschaftsdezernat dafür bereits eingeplante Gelder in einen Eilkredit für das darbende Nanoelektronikzentrum Klotzsche umgewidmet. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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