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Anja Bast setzt in der Vormantage ein Reduktionsrad ein. Foto: Heiko Weckbrodt

Nomos Glashütte: Mechaniker im Digitalzeitalter

Die zurückhaltenden mechanischen Uhren aus dem Müglitztal in Sachsen sind weltweit begehrt – während sich ringsum alles digitalisiert Glashütte, 28. September 2018. Die Geschichte von Glashütte ähnelt der alten Legende vom Phoenix, der aus seiner eigenen Asche wieder aufgestiegen ist: Zu DDR-Zeiten drängten die kommunistischen Wirtschaftslenker die traditionsreiche Uhrenindustrie in dem kleinen Erzgebirgs-Städtchen in Richtung planerfüllender Massenproduktion. Das brachte dem Staat Devisen ein, nagte aber nach und nach am besonderen Ruf der Glashütter Zeitmesser. Nach der Wende jedoch entsannen sich die Uhrmacher im Müglitztal erneut ihrer alten Stärken. Heute sind Uhren aus Glashütte wieder weltweit gefragt: als Statussymbol, als Schmuckstück am Handgelenk, vor allem aber als individuelles Bekenntnis zu mechanischer Manufakturkunst in einer zunehmend durchdigitalisierten Welt. Rund 1800 Mitarbeiter beschäftigen diese Uhrenmanufakturen inzwischen in Glashütte. Pioniere dieser Renaissance waren zweifellos „Lange und Söhne“, aber auch Unternehmen wie „Nomos Glashütte“, die ganz eigene gestalterische Akzente inmitten des barocken Steampunks dieser Feinmechanikerstadt gesetzt haben.