Mehrheit der Deutschen unterstützte Nazis aus Oppurtunismus
Dresdner Geschichtsphilosoph: NS-Regime kalkulierte mit Unterstützung durch Indifferenz Durch zuletzt durch Film, Fernsehen und Schulunterricht, die das Trommelfeuer nationalsozialistischer Propaganda und die Bilder „Heil“-schreiender Massen zeigen, ist die Vorstellung entstanden, das sogenannte „Dritte Reich“ sei ein zutiefst ideologisch-totalitärer Staat gewesen. Dieses Bild hatten die Nationalsozialisten schon selbst zu malen begonnen, suggerierten sie Bürgern wie Ausland doch das Image einer wundersam geeinten Volksgemeinschaft, die bis zum letzten Volksgenossen im Aufbruch begriffen sei. Tatsächlich aber waren „in der nationalsozialistischen Gesellschaft die vorherrschenden Verhaltensmuster Opportunismus und Indifferenz“, meint Dr. Wolfgang Bialas in seiner Fallstudie „Legitimation, Kooptation und Repression im NS-Regime“, die nun in einem Sammelband des Dresdner „Hannah-Instituts für Totalitarismusforschung“ (HAIT) erschienen ist.